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Molemen – Ritual Of The…

Ist das schön: die Molemen trommeln zur großen Ritualfeierlichkeit und es kommt auch wirklich alles, was in und um Chicago sowie weit darüber hinaus so durch die Landschaft kreucht und fleucht. Die Initialzündung darf J.U.I.C.E. mit “Reign” geben, wobei der Rest der Truppe ein solches Potenzial in sich birgt, dass der Top-Freestyler nicht mal groß auffällt. Denn schon im nächsten Track – “Challenge Me” – geht’s hoch her, wenn mit Mr. Methaphor, Breez Evahflowin’ und C-Rayz Walz eine schlagfertige Kombo dem imaginären Adressaten gleich drei Fehdehandschuhe an die Backe klatscht.

Da kann mit der einmal mehr fantastische Vakill noch so viel über “The Equinox” in Bezug auf derlei Zustände erzählen – ich glaube ihm kein Wort. Genau wie das Army-Musterungsbüro im burlesken “How I Won The War” dem werten Slug von Atmosphere, der die Tester daraufhin mit nicht ganz lauteren Methoden von seiner Kampfesuntauglichkeit zu überzeugen wusste: “then I said they were suckers and unbuckled my belt / and started masturbating right there all over myself / picture this / standing there working my fist / about to leave a nut on their list”. Da mag Qwel wohl der Einzige sein, der “Not Impressed” ist, wobei mir die Sebutones mit ihrer beklemmend düsteren Lesung über die Ambivalenz von Sein und Schein noch einiges mehr an Nerven abverlangen. Aus der Bay Area meldet sich im rummsenden “No Guarantees” Rasco von den Cali Agents zur Stelle, E.C. Illa und Rubberoom (!) geben uns einen “Taste Of Chicago”. Und wenn Rhymefest mir weismachen will, dass dies alles das ganz normale “How We Chill Pt. 2″-Prozedere sein soll, kann ich das Ausmaß von Action auf diesem einsam um sich selbst kreisenden Perfektionismus-Planeten nicht mal erahnen. Die Darbietungen im Bonus-Track “Keep The Fame” (der Remix ist noch besser!) setzen noch einen drauf und es sind nicht zuletzt die mit rollenden Streichern verzierten “Face Down”-Befehle des Überteams Vakill + Grand Daddy I.U. (wo haben sie den denn ausgegraben?) mit denen hier gepunktet wird.

Für das kleine Malheur mit dem (viel zu) schrill-überdrehten Sound-Monstrum “Put Your Quarter Up” mit Slug, Aesop Rock und MF Doom entschädigen die Einlagen von Matlock, Mass Hysteria und Panik vollauf. Wer sein Riechorgan auch nur ansatzweise im Illinois-HipHop stecken und nach diesem 21-teiligen Longplayer seine Kinnlade nicht auf Brusthöhe stehen hat, sollte sich ernsthafte Gedanken machen. Bleibt mir zu sagen, dass Memo, His-Panik und PNS nicht umsonst als die kommenden Macher im US-Underground gehandelt werden und ihr euch “Ritual Of The Molemen” unbedingt abgreifen solltet. Die Windy City auf der Überholspur…

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