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BeitragVerfasst: 09.10.2005, 22:29 
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http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B ... 68-2911269 :yeah:

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BeitragVerfasst: 12.10.2005, 13:12 
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Absolut geile Serie :cool:
Habe jede Folge gesehen bis es ganz spät in der Nacht lief.
Hoffe das es demnächst noch ne Staffel geben wird.Weiß jemand warum es abgesetzt wurde :confused:


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BeitragVerfasst: 06.10.2008, 21:18 
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Die finale Season 7 ist jetzt in den USA angelaufen. Nachdem sich in den letzten beiden Seasons alles extrem zugespitzt hat, muss das Ding eigentlich in einer Blutorgie enden. In der ersten Episode geht's auch sofort wieder sehr heftig zur Sache, ich kenne eigentlich keine härtere Fernsehserie... bis es das alles auf deutsch zu sehen gibt werden wohl noch ein paar Jahre ins Land ziehen, deswegen: gleich im O-Ton anschauen, kommt sowieso besser. :thumbs:


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BeitragVerfasst: 06.10.2008, 22:07 
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Top Serie...Mackey ist KING!! :)


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BeitragVerfasst: 06.10.2008, 22:19 
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hab mir mal die ersten folgen der ersten staffel reingezogen und kam irgendwie nicht so rein. das war mir irgendwie alles zu überzogen und RTL2 mäßig. kann aber auch sein, dass ich zu sehr auf the wire hängen geblieben bin...


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BeitragVerfasst: 07.10.2008, 11:31 
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UnLieutenant hat geschrieben:
hab mir mal die ersten folgen der ersten staffel reingezogen und kam irgendwie nicht so rein. das war mir irgendwie alles zu überzogen und RTL2 mäßig. kann aber auch sein, dass ich zu sehr auf the wire hängen geblieben bin...


Ich hab auch ein paar Folgen gebraucht um reinzukommen und den Einstieg mit dem Mord von Vic Mackey finde ich auch etwas zu übertrieben. Aber in den Folgen danach werden die einzelnen Figuren mehr und mehr ausdifferenziert und der Mord damit im Nachhinein erklärt. Ich kenne mich mit TV-Serien jetzt nicht sooo gut aus, aber die Charaktere in The Shield finde ich relativ überzeugend, es gibt diese leidige Gut/Böse-Unterscheidung nicht, die meisten Charaktere sind zwiespältig und doppelbödig. Vic Mackey kann sich um seinen autistischen Sohn kümmern und in der nächsten Episode in irgendeiner Lagerhalle einen Mann mit Ketten totprügeln - man nimmt ihm beides ab. Auch die Dialoge sind top. Realistisch ist das insofern natürlich nicht, als dass einfach viel zu viel in viel zu kurzer Zeit passiert, aber wie die Macher bei diesem hohen Erzähltempo trotzdem noch so authentische Figuren gebastelt haben ist schon eine beeindruckende Sache. Gut finde ich auch, dass viele Erzählstränge über mehrere Episoden, manche auch über mehrere Staffeln gehen. Was daran RTL2-mäßig sein soll verstehe ich jetzt nicht ganz... :ugly:


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BeitragVerfasst: 08.10.2008, 00:38 
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bdm hat geschrieben:
Gut finde ich auch, dass viele Erzählstränge über mehrere Episoden, manche auch über mehrere Staffeln gehen. Was daran RTL2-mäßig sein soll verstehe ich jetzt nicht ganz... :ugly:



das ist auf jeden fall das wichtigste merkmal einer guten serie. nicht so a la tatort: eine folge - ein fall. sondern eine kontinuierliche entwicklung. die sopranos sind ja das paradebeispiel dafür.

RTL 2 mäßig fand ich die wenigen folgen, die ich gesehen habe, deshalb, weil zuuu schnell erzählt wird, die ästhetik doch sehr musikvideomäßig war und die ganze storyline einfach übertrieben rüberkam. eben genau der unterschied zwischen serien von showtime (dexter, the shield und weeds) und denen von HBO (sopranos, the wire, deadwood). ich steh eher auf langsames tempo und liebe zum detail anstatt bam-bam-bam einen plot nach dem anderen runterrattern.... aber nach deiner beschreibung werde ich dem ganzen nochmal ne chance geben.



Edit: ooops, hab gerade gemerkt, dass the shield gar nicht von showtime produziert wurde sondern von FXnetwork... verpeiler meinerseits


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BeitragVerfasst: 08.10.2008, 16:15 
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UnLieutenant hat geschrieben:
bdm hat geschrieben:
Gut finde ich auch, dass viele Erzählstränge über mehrere Episoden, manche auch über mehrere Staffeln gehen. Was daran RTL2-mäßig sein soll verstehe ich jetzt nicht ganz... :ugly:



das ist auf jeden fall das wichtigste merkmal einer guten serie. nicht so a la tatort: eine folge - ein fall. sondern eine kontinuierliche entwicklung. die sopranos sind ja das paradebeispiel dafür.

RTL 2 mäßig fand ich die wenigen folgen, die ich gesehen habe, deshalb, weil zuuu schnell erzählt wird, die ästhetik doch sehr musikvideomäßig war und die ganze storyline einfach übertrieben rüberkam. eben genau der unterschied zwischen serien von showtime (dexter, the shield und weeds) und denen von HBO (sopranos, the wire, deadwood). ich steh eher auf langsames tempo und liebe zum detail anstatt bam-bam-bam einen plot nach dem anderen runterrattern.... aber nach deiner beschreibung werde ich dem ganzen nochmal ne chance geben.



Edit: ooops, hab gerade gemerkt, dass the shield gar nicht von showtime produziert wurde sondern von FXnetwork... verpeiler meinerseits


Tu das ... in den späteren Folgen sind auch immer wieder bekannte Leute zu sehen: Forest Whitaker, Glen Close, Sticky Fingaz ja sowieso, kurz sogar Franka Potente... :D


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BeitragVerfasst: 19.10.2008, 12:23 
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hmmm.... also nach mittlerweile etlichen folgen find ich die serie immer noch nicht besonders gut :thumbdown: ist zwar nette popcorn unterhaltung, aber hat mich insgesamt nicht überzeugt.


die serie gibt vor, polizeikorruption zu thematisieren, tut dies aber nur halbherzig. es werden wenig systemische faktoren betrachtet, die korruption hervorrufen, sondern bloß einzelne cops und ihre motivationen. ein ernsthafter ansatz müsste meiner meinung nach wesentlich weiter ausholen.

zum thema "keine unterscheidung zwischen gut und böse": es ist zwar gut gelungen, dass kein cop als durchgehende sympathiefigur aufgebaut wird. aber am ende steht mackey (diese komische kreuzung aus bruce willis und ross kemp) trotzdem immer als der good guy da. seine foltermethoden werden in jedem einzelnen fall gerechtfertigt, da sich im nachhinein immer rausstellt, dass es das folteropfer auch "verdient" hatte, bzw. die regulären polizeimethoden nichts bringen. damit reiht sich die serie in die riege von shows wie "24" ein, die folter zu legitimieren versuchen. die beiläufigkeit, wie folter in "the shield" in szene gesetzt wird, finde ich eher bedenklich, als dass es eine kritik an solchen praktiken darstellt. letzten endes kommt immer wieder rüber, dass mackeys methoden mehr bringen, als sie schaden.

auch der realismus kommt mir zu kurz. alle fälle werden durch verhör, tür eintreten, folter oder einfach auf der straße rumfahren gelöst. und das in einem atemberaubenden tempo von ca. drei mordfällen pro tag.... :stupid: das mag zwar leichter zu erzählen sein, aber ist in meinen augen ziemlich weit von der realität entfernt. OK, zugegeben, keiner von uns hat je als bulle in LA gearbeitet, deshalb kann man das schwer beurteilen. trotzdem leidet die glaubwürdigkeit darunter, dass nicht das ganze spektrum von polizeiarbeit gezeigt wird.

zur ästhetik: mir persönlich gefällt die schnelle kameraführung und die dauernden sprünge von schauplatz zu schauplatz nicht, aber das ist natürlich geschmacksache. was mich nervt, ist die sprachliche zensur. das wort "fuck" darf offensichtlich nicht verwendet werden, während gewalt explizit und in nahaufnahme dargestellt ist. das passt irgendwie nicht zusammen und schmälert das sehvergnügen. es ist nichts halbes und nichts ganzes.
dazu komt, dass ein großteil der folgen zur hälfte aus türen eintreten und verdächtige verfolgen besteht. das wird auf die dauer langweilig. und hintergrundstorylines kommen durch die brachiale fokussierung auf den jeweiligen hauptfall der folge zu kurz.


am meisten haben mir die szenen gefallen, wo das tempo mal ein bisschen rausgenommen wird, und die persönlichen konflikte der hauptpersonen in den vordergrund treten. auch die metastoryline (money train, cuddler-rapist etc...) hätte man ruhig auf kosten der aktuellen tagesfälle stärken können.



im fazit also keine besonders gelungene serie, die dennoch ihre highlights hat. kein vergleich jedoch zu "the wire" (auch auf die gefahr hin, dass ich zu sehr drauf rumreite). und von der härte auch nicht zu vergleichen mit den sopranos, rome oder deadwood....
ich werd mir sie trotzdem weiter reinziehen, weil es im moment nix anderes gibt :zahn: :hihi:


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BeitragVerfasst: 20.10.2008, 20:02 
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Ha, jetzt ziehst du ja richtig vom Leder hier... :D

UnLieutenant hat geschrieben:
hmmm.... also nach mittlerweile etlichen folgen find ich die serie immer noch nicht besonders gut :thumbdown: ist zwar nette popcorn unterhaltung, aber hat mich insgesamt nicht überzeugt.


Wo bist du denn momentan?

Zitat:
die serie gibt vor, polizeikorruption zu thematisieren, tut dies aber nur halbherzig. es werden wenig systemische faktoren betrachtet, die korruption hervorrufen, sondern bloß einzelne cops und ihre motivationen. ein ernsthafter ansatz müsste meiner meinung nach wesentlich weiter ausholen.


Tut sie das? In meinen Augen ist das eine Actionserie ohne höheren Anspruch. Im Mittelpunkt steht das Swat Team mit seinen vier Mitgliedern und nicht der komplette Polizeiapparat von Los Angeles. Und wie will man systemische Faktoren zur Sprache bringen, wenn Vic in irgendeinem Hinterhof einen Dealer zu Schutzgeldzahlungen zwingt? Im Grunde sind die Aktionen von denen doch alle durch und durch antisystemisch, es gibt eben nur den einzelnen Cop und seine Gier bzw. sein autistisches Kind oder was weiß ich...

Zitat:
zum thema "keine unterscheidung zwischen gut und böse": es ist zwar gut gelungen, dass kein cop als durchgehende sympathiefigur aufgebaut wird. aber am ende steht mackey (diese komische kreuzung aus bruce willis und ross kemp) trotzdem immer als der good guy da. seine foltermethoden werden in jedem einzelnen fall gerechtfertigt, da sich im nachhinein immer rausstellt, dass es das folteropfer auch "verdient" hatte, bzw. die regulären polizeimethoden nichts bringen.


Naja, er ist die Hauptfigur, die Sympathien bekommt er meiner Meinung nach aus dem einfachen Grund weil er am meisten Screen Time hat, weswegen man seine (Gefühls-)Lage besser nachvollziehen kann. Ich sehe es aber nicht so dass er immer als good guy dasteht, der baut doch ständig Mist, ist total egozentrisch, haut auch Unschuldige zu Klump, ich finde nicht dass er mit sauberer Weste dargestellt wird. Und mal ehrlich, wer würde das sehen wollen? Ich bin gerade fast durch die dritte Staffel von "Deadwood" durch (extrem geile Serie!) und freu mich auch wenn Al Swearengen seine Nutten runtermacht oder irgendwelchen Störenfrieden die Kehlen aufsäbelt - der muss doch keine moralisch intakte Gestalt sein. Ganz im Gegenteil, er ist das größte Arschloch vor Ort und trotzdem ist er Sympathieträger. Weil die anderen zwar auch Arschlöcher sind, aber langweiligere. Ich denke so ähnlich funktioniert das bei Vic Mackey auch.

Zitat:
damit reiht sich die serie in die riege von shows wie "24" ein, die folter zu legitimieren versuchen. die beiläufigkeit, wie folter in "the shield" in szene gesetzt wird, finde ich eher bedenklich, als dass es eine kritik an solchen praktiken darstellt. letzten endes kommt immer wieder rüber, dass mackeys methoden mehr bringen, als sie schaden.


Darin liegt ja ein Stück weit auch die Provokation der Serie. Ich kann verstehen dass dir die Gegenseite zu wenig gezeigt wird (die Objektformel lässt grüßen :D ) aber dann hätte man nun mal keine Actionserie mehr sondern eine Doku über das südkalifornische Behördenwesen. Wie hättest du dir die Umsetzung denn vorgestellt?


Zitat:
auch der realismus kommt mir zu kurz. alle fälle werden durch verhör, tür eintreten, folter oder einfach auf der straße rumfahren gelöst. und das in einem atemberaubenden tempo von ca. drei mordfällen pro tag.... :stupid: das mag zwar leichter zu erzählen sein, aber ist in meinen augen ziemlich weit von der realität entfernt. OK, zugegeben, keiner von uns hat je als bulle in LA gearbeitet, deshalb kann man das schwer beurteilen. trotzdem leidet die glaubwürdigkeit darunter, dass nicht das ganze spektrum von polizeiarbeit gezeigt wird.


Ja, das sehe ich auch so.

Zitat:
zur ästhetik: mir persönlich gefällt die schnelle kameraführung und die dauernden sprünge von schauplatz zu schauplatz nicht, aber das ist natürlich geschmacksache. was mich nervt, ist die sprachliche zensur. das wort "fuck" darf offensichtlich nicht verwendet werden, während gewalt explizit und in nahaufnahme dargestellt ist. das passt irgendwie nicht zusammen und schmälert das sehvergnügen. es ist nichts halbes und nichts ganzes.


Ist mir gar nicht aufgefallen? :king2:


Zitat:
im fazit also keine besonders gelungene serie, die dennoch ihre highlights hat. kein vergleich jedoch zu "the wire" (auch auf die gefahr hin, dass ich zu sehr drauf rumreite). und von der härte auch nicht zu vergleichen mit den sopranos, rome oder deadwood....
ich werd mir sie trotzdem weiter reinziehen, weil es im moment nix anderes gibt :zahn: :hihi:


Die erste Staffel von "Rome" habe ich mir mal geordert, zum Antesten. Soll ja einerseits geschichtsfälschend sein, andererseits aber auch sehr detailgetreu. In irgendeiner Rezension habe ich gelesen dass sich sogar die Feldherren in den Triumphzügen das Gesicht rot bemalen. Das war damals Usus, wurde aber bisher in keinem Historienfilm gezeigt den ich kenne. Bin also mal gespannt was die kann... :D


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BeitragVerfasst: 20.10.2008, 23:28 
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unlieutenant hat geschrieben:
serien von showtime (dexter, the shield und weeds)


ist zwar dick offtopic aber: californication ist von showtime und die serie is doch mal sehr geil :D :bonk:

läuft eigentlich im moment irgendeine dieser serien (sopranos, shield, wire, deadwood etc.) im fernsehen?


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BeitragVerfasst: 22.10.2008, 00:34 
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@don: ich bin inzwischen schon in der fünften staffel... :zahn: die serie gefällt mir also gut genug, um jeden tag drei stunden damit zu verplämpern :ugly: aber das muss sein, weil ich sonst momentan zuuu viel stress hab.

meiner meinung nach ist das metathema der serie auf jeden fall korruption. es geht ja im grunde in jeder staffel darum, dass das strike team oder einzelne mitglieder gefahr laufen, wegen ihrer machenschaften aufzufliegen. diese ganzen mordfälle und folgenabhängigen plots sind eher störendes beiwerk.
und auf dem weg, polizeikorruption zu zeigen, ist die serie auf halbem weg stehen geblieben. man sieht nämlich so gut wie nie den ganzen überbau, der mackey und kollegen zu dem gemacht hat, was sie sind: zum einen wirtschaften sie in die eigene tasche, weil sie zu wenig kohle verdienen, und zum anderen sind sie verbittert über die polizei als institution und glauben, durch ihre methoden was gutes zu tun. ich denke, letzteres ist keine unwichtige motivation: die glauben ja alle, gute cops zu sein, weil sie letzten endes die "bösen" von der straße holen, umlegen, deportieren etc. aber die ganzen unzulänglichkeiten des systems, die aus ihrer sicht bestehen, werden selten gezeigt (höchstens in ansätzen, wenn es um budget cuts geht, um hinterzimmer manöver der vorgesetzten etc.). das meine ich mit systemische faktoren... bei der darstellung von korruption ist es wenig erhellend zu erfahren, dass der einzelne mensch egoistisch handelt und sich oder seine familie über die runden bringen will. es ist doch viel interessanter, das system in seiner gänze darzustellen, welches dieses verhalten reihenweise hervorbringt.

aber ich gebe zu, dass dies wohl eher eine dissertation wäre, als eine fernsehserie :hehe: wobei so ein umfassender ansatz aber auch manchmal ansatzweise gelingt (siehe die miniserie "traffik" und auch wiederum "the wire", wo nämlich auch die seite der kriminellen dargestellt wird)





mit deinen anmerkungen zu mackey hast du auf jeden fall recht. ich hab mich in meinen kommentaren vielleicht eher durch meine abneigung gegenüber dem charakter leiten lassen, aber das hat natürlich nichts mit der qualität der serie zu tun.
seine screentime ist sicherlich der hauptfaktor dafür, dass man sich in ihn am besten reinversetzen kann. ich komm nur auf seine verlogenheit nicht klar. er redet die ganze zeit von loyalität und hat ja auch eine gewisse hündische loyalität zu seinem team und der familie, aber lügt und betrügt und legt reihenweise in bester selbstjustizmanier leute um.
und genau an dieser stelle geht mir die tendenziösität der serie halt zuweit, denn seine opfer entpuppen sich ja durch die bank alle als richtig fiese möps, die allesamt schuldig sind (bis auf den undercoverbullen aus der ersten folge, aber da weiß ich ja noch nicht, wie es weitergeht). als zuschauer wird man schon arg zu der ansicht gedrängt: "ja, er geht ja schon hart zur sache, aber softere methoden bringen ja auch nichts".

er wird eindeutig als sympathiefigur aufgebaut, denn die schwachen und unschuldigen rennen immer zu ihm, und seine ritterehre, wenn es um kinder und frauen geht, ist auch sehr herzerweichend. und warum rennen sie zu ihm? weil die ganzen anderen douchebags und softies ja nichts ausrichten.... wenn das mal kein politisches statement ist.

den charakter mackey kann man in meinen augen mit tony soprano vergleichen, bloß dass bei den sopranos die anziehungskraft und das abstoßende an so einer figur wesentlich facettenreicher dargestellt wird.
auch swearangen ist ein guter vergleich. aber bei beiden ist am ende klar, dass sie einfach drecksäcke sind und ihre guten seiten werden in scharfen kontrast dazu gesetzt. bei "the shield" ist mir das zu übertrieben... in meinen augen ist die serie nach wie vor eine rechtfertigung für folter.


eine darstellung der "anderen seite" könnte man ziemlich einfach einbauen, indem man einfach mal ein paar szenen zeigt, wie sich mackeys opfer von der folter erholen, strafanzeige erstatten etc... (wobei wir übrigens wieder beim realismus wären...)





aber es gibt auch sachen, die mir sehr gefallen, wie zum beispiel das szenenbild bzw. die schauplatzauswahl. da ist ein richtig geiler location scout am werk. schade, dass man durch den hektischen schnitt und die kameraführung zu wenig davon mitbekommt. aber das ist schon richtig back alley LA style, was da gefilmt wird...
und auch forrest whitaker ist ein absolutes highlight!!
ich zieh mir jetzt die ganze chose auf jeden fall bis zum ende rein und bin auch durchaus gespannt, wie es weitergeht. wie gesagt, es ist gute unterhaltung und spannend noch dazu, aber das war "24" auch. ich reagiere bloß allergisch auf die politische positionen, die durch die serie meiner meinung nach bezogen werden.


was "rome" angeht. ich fand's super. zur geschichtlichen akkuranz kann ich nix sagen. das mit dem gesichter rot bemalen stimmt auf jeden fall, und die ganze show ist auch sehr detaillverliebt. der plot behandelt bloß einen ziemlich langen zeitraum von etlichen jahren und manchmal kann man dem schwer folgen und bekommt die zeitsprünge nicht so ganz mit (ging mir jedenfalls so). aber definitiv empfehlenswert!!




@realmatic: californication kenn ich leider nicht nicht. aber "weeds" fand ich ziemlich arm und bei "dexter" ist mir schon die ganze prämisse der serie zu abgefahren.
hab kein fernsehen, deshalb weiß ich nicht, ob davon gerade was in deutschland läuft. ich guck bloß gerne serien und zieh die mir per DVD am computer rein...


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BeitragVerfasst: 10.02.2009, 00:29 
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whoaaa da hab ich mich ja damals ziemlich ausgelassen :zahn: man merkt, dass ich im diplomarbeitsstress war und dringend zeit verschwenden musste :hihi:


naja, die serie ging ja schon im november zu ende und die letzte staffel ist aus meiner sicht die mit abstand beste. es wird sich wirklich auf einen metaplot konzentriert, und dieser wird auch beibehalten.
die ganze foltergeschichte usw. wird etwas in den kontext gesetzt. alles in allem ein guter abschluss für die serie.
"the shield" ist zwar nach wie vor aus meiner sicht eher seichte unterhaltung. aber mittlerweile kann ich mich damit anfreunden.


@realmatic: hab mir inzwischen auch californication reingefahren und fand es ganz unterhaltsam. ich mein, gut, das bild was einem da von LA vorgegaukelt wird, ist natürlich haarsträubend (jede braut ist rollig und will die salami), aber was solls...


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BeitragVerfasst: 10.02.2009, 00:40 
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UnLieutenant hat geschrieben:
naja, die serie ging ja schon im november zu ende und die letzte staffel ist aus meiner sicht die mit abstand beste. es wird sich wirklich auf einen metaplot konzentriert, und dieser wird auch beibehalten.
die ganze foltergeschichte usw. wird etwas in den kontext gesetzt. alles in allem ein guter abschluss für die serie.
"the shield" ist zwar nach wie vor aus meiner sicht eher seichte unterhaltung. aber mittlerweile kann ich mich damit anfreunden.


Ich fand es zum Ende hin etwas zäh, die Geschichte um Shanes Flucht wurde oft unnötig in die Länge gezogen, man hatte irgendwie das Gefühl dass sie keine neuen Ideen mehr hatten bzw. kein neues Fass aufmachen wollten und nur noch die Sendezeit vollmachen wollten. Auch die Geschichte um Dutch und den angehenden Serienmörder fand ich etwas überstrapaziert. Natürlich ist das leichte Unterhaltung, ist ja eine Actionserie. Trotzdem hat man einen kleinen Eindruck davon bekommen was LA für ein Melting Pot sein muss (ich war noch nie dort) - da war ja im Lauf der Serie wirklich jedes zweite Land der Welt vertreten. :D


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BeitragVerfasst: 10.02.2009, 00:47 
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bdm hat geschrieben:
UnLieutenant hat geschrieben:
naja, die serie ging ja schon im november zu ende und die letzte staffel ist aus meiner sicht die mit abstand beste. es wird sich wirklich auf einen metaplot konzentriert, und dieser wird auch beibehalten.
die ganze foltergeschichte usw. wird etwas in den kontext gesetzt. alles in allem ein guter abschluss für die serie.
"the shield" ist zwar nach wie vor aus meiner sicht eher seichte unterhaltung. aber mittlerweile kann ich mich damit anfreunden.


Ich fand es zum Ende hin etwas zäh, die Geschichte um Shanes Flucht wurde oft unnötig in die Länge gezogen, man hatte irgendwie das Gefühl dass sie keine neuen Ideen mehr hatten bzw. kein neues Fass aufmachen wollten und nur noch die Sendezeit vollmachen wollten. Auch die Geschichte um Dutch und den angehenden Serienmörder fand ich etwas überstrapaziert. Natürlich ist das leichte Unterhaltung, ist ja eine Actionserie. Trotzdem hat man einen kleinen Eindruck davon bekommen was LA für ein Melting Pot sein muss (ich war noch nie dort) - da war ja im Lauf der Serie wirklich jedes zweite Land der Welt vertreten. :D




du hast recht mit der vielfalt. cool war auf jeden fall, dass sie die armenian mafia drin hatten. da gibts echt ne riesen community in LA. war mal in nem club dort, wo ausschließlich armenier verkehrten (und ein paar russen)
abgefahren.


ich fand gerade das "zähe" gut. denn vorher ging mir ja immer das tempo der serie auf den sack. zum ende hin wurde sich wenigstens mal auf eine sache konzentriert.
was ich der serie zu gute halten muss, ist, dass man sich nie auf eine sympathiefigur festlegen konnte. zu irgend einem zeitpunkt war jeder ein arschloch. bzw. man konnte sich auch in jeden zumindest manchmal hinein versetzen.


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