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BlakRoc – S/T

Die Paarung von Rap und Rock hat wohl allerspätestens seit Run DMC und Aerosmiths “Walk This Way” Mitte der 80er eine lange Tradition. Seitdem haben schon viele Acts sehr häufig versucht, beide miteinander sinnvoll und/oder effekthascherisch zu kombinieren, was dann zu Ausflügen von Künstlern von beiden Seiten in die jeweils andere führte und sich letztendlich mehr oder minder in eigenen hybriden Musikrichtungen und Bands manifestierte (Crossover, Nu-Metal o.ä. ; Rage Against The Machine, Linkin’ Park, Smoking Suckaz Wit Logic uvm.). Auch bei diesem Projekt namens “Blakroc” geht man der Vermählung beider Genres nach, doch wie schlägt es sich im Vergleich zu den vielen anderen Vertretern dieser Art?

Um es vorweg zu nehmen: erstaunlich gut! Die Black Keys, die hier auf eine sehr fein ausgewählte Delegation des HipHops trifft, versorgen ihre Gäste mit ebenso feinen und abwechslungsreich komponierten und arrangierten Instrumentals, die die typischen Gitarrenriffs wohldosiert und dramaturgisch an den richtigen Stellen auspacken. Ansonsten geht man mal in die psychedelisch atmosphärische Richtung, in der die Gitarren schräge heulen oder in eine funkig-bluesigere Stimmung, in der die Gitarrensaiten nicht sägen sondern entspannter erklingen. Dazu gesellen sich je nachdem auch mal lässige Keyboardeinspielungen wie bei dem großartigen “What You Do To Me” oder auch das ein oder andere Sample. Die eingespielten Drums klingen frisch und knackig und insgesamt hat das gesamte Album einen sehr lebendigen Livevibe. Hier hat man sich ganz offensichtlich einen Kopf gemacht, wie man sich musikalisch am besten auf seine Gäste hinzubewegen kann und das Ergebnis klingt alles andere als beliebig, Vocals und live Instrumentals gehen eine wunderbare Symbiose ein und schaffen etwas wirklich einzigartiges, das absolut abgehangen und lässig klingt und dennoch viel Freude macht. Es ist schlichtweg einfach nur gute Musik.

Überflüssig zu sagen, dass die geladenen Gäste zusammen mit Black-Keys-Sänger und -Gitarrist Dan Auerbach auf der Vocalebene zu Glanzleistungen animiert werden. RZA, Raekwon, Billy Danze, Mos Def, Q-Tip, Jim Jones, Ludacris, Pharao Monch und der späte, aus dem Reich der Toten zurückgeholte Ol’ Dirty Bastard lesen sich wie eine kleine All-Star Zusammenkunft und als Sahnehäubchen gibt es noch souligen Gesang von Nicole Wray obendrauf, die durch ihre Parts die jeweiligen Tracks zusätzlich veredelt und selbst noch eine klasse Solonummer spendiert bekam. RZA bringt mit “Tellin’ Me Things” den wohl abgefucktesten Herzschmerzsong der letzten Zeit während er für “Dollaz & Sense” sogar einige Gitarrenelemente selber eingespielt hat (Beweis gab’s auf youtube). Jim Jones’ verkiffte Stimme passt perfekt in das Instrumental-Setting, genauso wie Mos Defs schräger Gesang und wenn Billy Danze bei “What You Do To Me” einsetzt, bekommt man den Eindruck eines Elefanten im Porzellangeschäft. Einzig NOE weiß nicht ganz zu überzeugen, allerdings ist das schlicht und ergreifend der Tatsache geschuldet, dass er wie ein Jay-Z-Klon klingt.

“Blakroc” macht bei einer Spielzeit von effektiv etwas mehr als einer halben Stunde auch nach unzähligen Hördurchläufen einfach enormen Spaß. Die Kreativität, die alle Beteiligten mit eingebracht haben, ist sofort hör-und spürbar und zieht einen in den Bann und wenn der letzte Ton verklungen ist, dann ist die Benutzung der Repeattaste sehr wahrscheinlich.

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