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Clan Destined – Self Titled

So klingt dann wohl der neue Süden. Nach dem g-funkigen Gangsta Rap der 90er, nach der Dungeon Family, Crunk und Snap Music schwenkt man in Atlanta zur Zeit vermehrt in die klassische Boom Bap Richtung um. Organische, soulig swingende Klänge und smarte Lyrics stehen hoch im Kurs, mit Cuts, Scratches und allem was dazu gehört – das komplette Vintage-Style-Paket, zeitgemäß aufgemotzt natürlich. Auch das seit 2002 bestehende Zweiergespann Clan Destined reitet den Trend: zwei Alben haben DT und AmDex schon gedroppt, sie waren Teil des Rawkus 50-Projekts und haben allem Anschein nach noch lange nicht genug. Der schlicht “Self Titled” benannte Drittling umfasst nicht weniger als 22 Tracks und ist zum Preis von nur 12 $ als Cardboard Digipak erhältlich – nicht das schlechteste Preis-/Leistungsverhältnis.

Was dieser durchaus gut gemachten Scheibe ein wenig ihren Reiz nimmt, ist die Tatsache, dass man von vornherein ganz genau weiß was auf einen zukommt. Seit ihrem Debüt “Abbracadamn!!!” und dem darauffolgenden Remix-Nachsschlag “And For Our Next Trick…” (beide 2007) haben sich Clan Destined keinen Millimeter weiterentwickelt. Wer diese Releases noch in guter Erinnerung hat, wird hier aber definitiv voll auf seine Kosten kommen. Wie gehabt teilen sich DT und AmDex die Arbeit: beide rappen, scratchen und produzieren, wobei der Löwenanteil der Beats von AmDex stammt und drei Tracks außerdem von Illastrate gebaut wurden. Überhaupt tauchen hier einige mehr oder weniger bekannte Namen auf. In der Videosingle “Show Your Lighters” beispielsweise gibt’s mit Ozy Reigns (South Carolina), der talentierten Sängerin Ka’Ra Kersey (Berkley) und Rita J aus der All Natural Fam (Chicago) Support aus allen Himmelsrichtungen … dumm nur, dass man sich für dieses Aufeinandertreffen einen der lahmarschigsten Beats des ganzen Albums rausgepickt hat.

Besser funktioniert das in geradezu hynpnotisch einlullenden Tracks wie “Above The Clouds”, “Patience” oder “What You In It For” – in solchen Momenten sind Clan Destined ganz bei sich und richtig groß. Ein paar Kleinigkeiten wie die nervenden Dauer-Claps in “Bad News” gibt es natürlich immer zu bemängeln, aber das lässt sich angesichts der Gesamtspielzeit locker wegstecken. Alles in allem haben Clan Destined mit “Self Titled” ein stimmiges Album abgeliefert, von dessen Art wir aus der ATL-Region in Zukunft hoffentlich noch mehr zu hören bekommen.

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