M.O.P. – Street Certified
Der Anlass ist ein freudiger, von daher first things first: Wir gratulieren der Mash-Out-Posse, besser bekannt unter ihrem Kürzel M.O.P. , zum 20-jährigen Bestehen! Klar, das muss gefeiert werden und zwar am besten mit einem neuen Release für alle Fans der Brooklyn-Brownsville-Bomber. Und da kommt auch schon “Street Certified” um die Ecke, eine neue 9-Track starke EP, für die sich DJ Premier zumindest als ausführender Produzent hergegeben hat.
Was haben die etwas mehr als 30 Minuten zu bieten? Auf Rapebene lassen die beiden Hauptakteure erwartungsgemäß nichts anbrennen. Lil’ Fame und Billy Danze könnten aus einem Kinderbuch vorlesen und es dennoch wie ein menschgewordener Panzer klingen lassen. 20 Jahre im Game und immer noch kein bisschen heiser, da sind unfaire Gene am Werke. Zu den Trademarkstimmen gesellen sich energetische Flows und harte Streettales wie eh und je und die wenigen Gäste sind handverlesen: Maino ist beim souligen Opener direkt dabei und überzeugt. Busta Rhymes geht bei “Broad Daylight” seiner Lieblingsbeschäftigung nach, nämlich seinen Kollegen die Butter vom Brot stehlen, aber diesmal extra grimmig, und auch die Queensbridge-Murderers Mobb Deep schauen für den Titeltrack vorbei und bieten mit ihrer unterkühlten Präsenz einen spannenden Kontrast zu den beiden Brooklynites.
Trotz der Kürze gibt sich die musikalische Inszenierung durchaus abwechslungsreich. “Welcome 2 Brooklyn” und “Hustle” versprühen durch feine Pianoloops und soulige Gesangseinlagen eine angenehme Atmosphäre, ohne jedoch Straßenkante missen zu lassen, dafür sorgen immer die Granatenstimmen von Fame und Danze und bei “Hustle” auch ordentliche Drums. Das bereits angesprochene Busta-Feature kommt mit Synthiechören und sehr druckvollem Untersatz daher und bietet den Protagonisten Gelegenheit zum scheinen, bei “Street Certified” gibts finstere Orgelsounds auf die Ohren, beim schnelleren “Shake Em Up” atmet der Beat Live-Feeling und bei “No Shame” schleichen sich lässige E-Gitarrenklänge mit rein. Da fallen “Heistmasters” und “American Muscle” etwas uninspirierter ab und “187” hat zwar saftige Drums, aber hier kann der Pianoloop irgendwie nicht ganz überzeugen, dazu klingt sie ein wenig beliebig, auf dem halben Wege zur richtigen Melodie stecken geblieben.
Insgesamt geht das aber voll klar, nicht ganz 1994 und man kann es nicht verleugnen, die größte Enttäuschung bleibt Premo NUR als ausführender Produzent. Aber wer gerne M.O.P. beim Auseinandernehmen der Booth zuhört und einfach einen kurzen Ostküstenhappen für zwischendurch braucht, der ist mit “Street Certified” nicht falsch beraten. Da bleibt nur noch eines noch übrig: Auf weitere 20 Jahre!
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