Outsidaz – Night Life
New Jersey hatte Ende der Neunziger schon länger keinen national konkurrenzfähigen Nachwuchs mehr hervorgebracht – da kamen die Outsidaz mit ihrer über Rufflife gedroppten “Night Life EP” gerade recht. Die nach der Ermordung von Slang Ton “nur” noch neunköpfige Gruppe interpretiert den klassischen Brick-City-Sound neu, setzt auf laut lärmende Beats und durchgeknallte Punchlines in munterem Wechselspiel – und profitiert was die Promotion angeht natürlich von der Ehrenmitgliedschaft eines bestimmten Eminem aus Detroit.
Schnell wird klar, dass Pacewon und Young Zee den Laden hier so gut wie alleine schmeißen: schon allein was den stimmlichen Wiedererkennungswert angeht hat der Rest der Truppe klar das Nachsehen. Die Show gehört diesen Beiden: da wird gerappt, gesungen und gegröhlt als hätte man nie etwas anderes gemacht, kein Wunder dass man vor allem Pacewon damals eine erfolgreiche Solokarriere prophezeite. “Don’t Look Now” und “The Rah Rah” hauen partytechnisch mächtig auf die Pauke, in der großen Hitsingle “Money, Money, Money” werden sphärisch raunende Gitarren aufgefahren, “It’s Goin’ Down” gehört schon wegen der prolligen Hook Pacewon ganz allein, im abschließenden Titeltrack setzt’s satte Beats und pompöse Fanfaren – der Sound der Outsidaz ist so einfach wie effektiv. Eine große Enttäuschung dagegen der Auftritt von Stargast Eminem, der angesichts der kümmerlichen Produktion von Az-Izz aber auch einen mehr als schweren Stand – und damit dasselbe Problem hat wie Young Zees Angetraute Rah Digga, die sich im ordinären “Fuck Y’all Niggaz” ebenfalls mit schrottigen Beats herumschlagen muss.
“Night Life” ist unter dem Strich eine interessante, kurzweilige EP geworden – leider ziehen die beschränkten Fähigkeiten von Gruppenmitgliedern wie Az-Izz, DU, Yah Yah oder Nawhis die Wertung aber doch deutlich nach unten. Es war vorherzusehen, dass die Gruppe an diesem Qualitätsgefälle irgenwann zu Bruch gehen würde.
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