Ross Byrd – Undeniable Resurrection
“1998 June the 7th was the day / the day I lost a father that I never had man” ächzt Ross Byrd im dramatischen “Murder” und benennt damit das Ereignis, dass für die Aufnahme des vorliegenden Kurzalbums letztlich den Ausschlag gab. An besagtem Tag nämlich kam James Byrd Jr. – der Vater des Rappers – auf grausame Weise ums Leben: von Rassisten gekidnappt, an einen Pick-Up-Truck gekettet und zu Tode geschleift – die Nachricht ging damals um die Welt.
Wie lässt sich so eine Tat musikalisch verarbeiten? Die Geto Boys wählten auf “Da Good Da Bad & Da Ugly” im Song “Eye 4 An Eye” bekanntlich die rigorose Methode. Ross Byrd geht die Sache als direkt Betroffener etwas vielschichtiger an und legt den Fokus neben persönlicher Trauerverarbeitung auch auf den tagtäglichen Struggle in East Texas. Vor allem “Ghetto Life” und “What Will We Do” ragen diesbezüglich heraus, wobei die Scheibe mit ihrer Kombination aus harten Straßentexten, zahlreichen Gesangseinlagen und den mal düsteren, mal melancholischen Produktionen allgemein einen ziemlich runden Eindruck macht.
Und wenn Mr. Byrd seiner Wut in “Wanna Go To War With Us” untermalt von Gunshot Sounds dann doch mal freien Lauf lässt, hat das doch nochmal eine andere Wirkung als bei Scarface und Willie D, auch wenn er als Rapper bei weitem nicht in der gleichen Liga spielt. Nur der austauschbare Schlusstrack “Let’s Ride” wirkt hier etwas fehl am Platz, aber davon abgesehen ist “Undeniable Resurrection” ein interessantes Release dass rein soundlich auch ein paar Jahre früher hätte erscheinen können.
No Response
Leave us a comment
No comment posted yet.