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The Roots – The Tipping Point

Wie viele Rap-Gruppen gibt es schon, die auch nach sieben Studio-Alben noch nicht an eine Trennung denkt? Wie viele, die den kommerziellen Druck vollkommen missachten und schlicht und ergreifend einfach nur gute Musik machen? Wirklich nicht viele, aber die Roots gehören zweifelsfrei dazu. Auch mit ihrem neuesten Werk “The Tipping Point” entziehen sich die Roots mal wieder allen Trends, und kehren nach dem musikalischen Potpourri “Phrenology” wieder zurück zu Old-School Sound gepaart mit alten Soul & Funk Samples.

Schon der Opener “Star”, mit einem fantastischen Sample aus der “Sly And The Family Stone”-Kamelle “Everybody Is A Star” verfeinert, beweist dem geneigten Hörer, dass die Roots nichts, aber auch rein gar nichts von ihrer Klasse aus alten Tagen verlernt haben. Auch der soulig, organische Sound eines “I Don’t Care” mit der Ohrwurm-Hook “I don’t care as long as the bass line thumpin’ / the drum line bangin’ away/ make one move and I’ll throw you away/ one false move and I’ll blow away” will rein gar nicht in den aktuellen Crunk Rap Hype passen. Von dem hektischen, etwas fehlplatzierten, aber nicht minder guten “Don’t Say Nuthin'” mal abgesehen, passt hier wirklich alles zusammen. Da sind der unglaubliche Wortfluss eines Black Thought auf “Web” (“I’m like young LL / ’cause I’m hard as hell”) oder die grandiose Hook eines Devin in “Somebody´s Gotta Do It” nur das Sahnehäubchen auf einem stimmungsvollen Gesamtwerk. Ob mit dem vor funkiger Erotik triefender “Stay Cool” oder dem von nuschelndem Reggae Hook unterlegten “Guns Are Drawn”, die Roots geben eine Vielzahl verschiedenster Styles zum Besten.

Der 16-minütige letzte Track “Why (What’s Goin’ On?)”, in dem sich Black Thought zur aktuellen weltpolitischen Lage äußert, gipfelt – nach einem eher Roots-untypischen ersten Hidden-Track, der fast schon Club-Fähigkeiten besitzt – in einem Cover von George Kranz’ “Din Daa Daa”, in dem Rhythmus-Maschine ?uestlove seine Fähigkeiten als Drummer beweist. Ganz großes Kino! “The Tipping Point” ist der Wendepunkt vom experimentellen Quantensprung zwischen verschiedener Musikstile zurück zu den Wurzeln des Old-Schools Hip Hop. Mit ihrem neuesten Album beweisen die Jungs um Black Thought, dass sie auch im Jahre 2004 noch das Maß aller Dinge sind. Gerade richtig für den sonnigen Spätsommer. Kaufen!

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