Multitalent Helge Schneider übernimmt in Dani Levys (Alles auf Zucker!) umstrittenem Projekt Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler die Hauptrolle und verkörpert Adolf Hitler. Klaus Maria Brandauer übernimmt die Rolle des Juden Grünbaum, mit dessen Hilfe der Schwächling Hitler an die Macht kommt.
Regisseur Dani Levy hat es bisher nicht an die große Glocke gehangen, dass er an einer Hitler-Komödie mit dem Titel "Mein Führer - die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler" arbeitet. Somit waren viele Passanten überrascht, am Berliner Dom Fahnen und Transparente mit riesigen Hakenkreuzen, Männer in SS-Uniformen sowie eine Redetribüne zu sehen.
Nun brechen neben dem Prachtboulevard Unter den Linden rund 500 Komparsen in Jubelgeschrei für den im Film verulkten Verbrecher aus: "Heil Hitler!, Sieg Heil!, Es lebe der Führer!" und zwischen durch "Helge!"-Zurufe: Die Statisten, die sich bei eisigen Minusgraden zum Dreh eingefunden haben, dürfen dauernd jemanden anhimmeln: Laufen die Kameras, gilt das Geschrei der altmodisch gekleideten Männer und Frauen dem "Führer" Adolf Hitler, während der Drehpausen dann - und etwas ernsthafter - dem eigentlichen Star und Hitlerdarsteller Helge Schneider.
Komiker Helge Schneider enttäuscht seine zum Teil von sehr weit angereisten Fans nicht, legt sogar ganz spontan eine Lachnummer hin, indem er ganz im Stile der Hitlerschen Gestik Regisseur Levy bei den Erläuterungen einer Szene nachahmt. Am Set sind auch Schauspielerin Katja Riemann, die offenbar die Rolle der Eva Braun spielt, und Ulrich Mühe.
Levy hat nach Angaben der WDR-Fernsehfilmredaktion auch das Drehbuch geschrieben. Der "wahre" Hitler erzähle endlich, wie er wirklich war: nicht der "große Führer", sondern ein armes Würstchen, ein neurotisches Wrack, das nur dank der Hilfe des jüdischen Schauspielers Adolf Grünbaum zu dem werden konnte, was er in der Öffentlichkeit darstellte. So stellt das Medienboard Berlin-Brandenburg die Komödie dar, für die es 450.000 Euro Fördermittel gab. Die Filmförderungsanstalt (FFA) in Berlin steuerte sogar 500.000 Euro Projektfilmförderung bei.
Der in der Schweiz geborene Regisseur Levy hatte zuletzt mit "Alles auf Zucker!" große Erfolge gefeiert. Mit leichter Hand erzählt er darin die heiter-tragische Geschichte einer jüdisch-nichtjüdischen Großfamilie mit Henry Hübchen und Hannelore Elsner in den Hauptrollen. Auch in seinem Kinofilm "Aimee und Jaguar" hatte sich Levy bereits mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinander gesetzt.
Am 04.01.2007 soll das Werk dann endlich in den deutschen Kinos anlaufen.