Kinostart: 01.01.04
Genre: Horror Laufzeit: 100 Min.
Regie: Marcus Nispel
Darsteller: Jessica Biel, Jonathan Tucker, Erica Leerhsen
OT: The Texas Chainsaw Massacre
Land: USA Jahr: 2003
Bei diesem Horrorfilm handelt es sich um das Remake des äußerst blutigen Horrorklassikers "The Texas Chainsaw Massacre" aus dem Jahr 1974.
Inhalt:
Auf einer Fahrt nach Mexiko nimmt eine Gruppe von jungen Leuten einen blutüberströmten Tramper auf, der von etwas angegriffen worden ist. Als ihr Wagen mangels Benzin vor einem Schlachthaus stehen bleibt, beschließt die Gruppe, nachzusehen, ob es dort ein Telefon gibt. Doch was sie dort antreffen, ist eine seltsame Familie von Kannibalen und ein merkwürdiger Mann, dessen Lieblingswaffe eine Kettensäge ist.
Kritik:
29 Jahre nach Tobe Hoopers Horror-Meilenstein The Texas Chainsaw Massacre, der in Deutschland unter dem Titel Blutgericht in Texas in die Kinos kam, bringt Produzent Michael Bay (Regie bei Bad Boys II) zusammen mit dem Regieneuling Marcus Nispel ein Remake in die Kinos. Wie auch das Original vermittelt der Film durch seine Eröffnung den Eindruck, die Geschichte eines wahren Verbrechens zu erzählen, das nie aufgeklärt wurde. Danach schlägt die Neuverfilmung recht schnell neue Wege ein und bedient das momentan populäre Genre Teen-Slasher, das zuletzt in Wrong Turn und Freddy vs. Jason ein Gastspiel in den deutschen Kinos hatte. Das Texas Chainsaw Massacre des deutschen Musikvideo- und Webespotregisseurs unterscheidet sich allerdings nur teilweise von den letzten Filmen des Genres und liefert somit keinen stichhaltigen Grund, den Weg ins Kino anzutreten.
Im Zentrum des Films steht eine Gruppe aus fünf Jugendlichen, die mit ihrem Minibus durch Texas fährt und mitten im Nirgendwo eine völlig verstörte Frau aufgabelt. Diese wird kurzerhand in den Minibus verfrachtet, was nach fünf Minuten dazu führt, dass sie sich mit einem Revolver das Gehirn rauspustet. Um die Sauerei dem Sheriff zu melden, hält die Gruppe an der nächsten Tankstelle an und wird von der dort arbeitenden Lady zu einer entlegen Mühle geschickt, wo sie den Sheriff treffen soll. Obwohl dies eigentlich schon jedem normal denkenden Menschen spanisch vorkommen müsste, fährt die Gruppe zu der Mühle und wird nicht einmal skeptisch, als dort ein kleiner Junge in einer mit Skelettchen dekorierten Ecke herumkauert. Der Rest läuft dann weitestgehend nach dem bekannten Schema ab: eine Person von der Gruppe weglocken - kurz anschlitzen - ein bisschen herummetzgern und verstümmeln - gleich töten oder verenden lassen - nächstes Opfer suchen.
Die ganze Story kann, auch wenn sie bereits zigmal erzählt wurde, interessant und spannend sein. Grundvoraussetzung dafür sind allerdings Logik und ein bisschen Einfallsreichtum. Dummerweise fehlt The Texas Chainsaw Massacre beides. Beispiel gefällig: Die letzte Überlebende der Gruppe wird von Schlitzer Leatherface (Jason mit Kettensäge) in dessen Keller transportiert und dort erst mal allein gelassen. Was tut sie? a.) eine Waffe suchen und sich verstecken - b.) versuchen zu flüchten - c.) Hilfe holen. Die Antwort ist natürlich werde a noch b noch c sondern d: erst mal ein bisschen durch den Keller flanieren und die Gedärme und den sonstigen Ekelkram von Leatherface begutachten. Auch an Einfallsreichtum mangelt es dem Film, da das oben beschriebene Dezimierungsritual konsequent durchgezogen wird.
Im punkto Darstellerin ist neben Hauptdarstellerin Jessica Biel, die sich schreiend und laufend ganz gut verkauft und unter der Sprenkelanlage auch noch körperliche Qualitäten beweisen darf, R. Lee Ermey zu nennen, der als durchgeknallter und angsteinflößender Sheriff überzeugt. Ansonsten reiht sich das Texas Chainsaw Massacre sang- und klanglos in die Reihe der schlechten Filme des Genres ein und schafft es trotz eines hohen Ekelfaktors (Raten, Gedärme usw.) und einer bizarren Story nicht, sich von anderen Produktionen dieser Art abzuheben. Deshalb eher daheim bleiben und sich die DVD mit dem Original aus dem Jahre 1974 anschauen.
Quelle: Moviemaze.de