ProjectBlowed hat geschrieben:
aber eigentlich ist jedes Album von ihm hörenswert, da er immer versucht seinen Sound individuell zu verändern...
also besonders individuell fand ich seine (solo)alben nicht unbedingt, abgesehen davon ist der bloße VERSUCH zur individualität KEINE garantie auf qualität.

sein '95er debut hatte diese, für mitt90er typischen, samplelastigen, eastcoastorientierten beats. gerappt wird über verschiedenstes. "all balls dont bounce " gehört auf jeden fall zu seinen besseren alben, floppte damals aber in finanzieller hinsicht. mir gefällts sehr gut. wurde übrigens letztes jahr, zusammen mit bonus cd, als revisited version neu rausgebracht.
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von '98. bei deinem lieblingsalbum ist eine durchgehend düstere atmosphäre zu vernehmen. mumbles hat hier allerhand jazziges vewendet und tief basslastige arrangements gebastelt. es zieht sich auch deutlich ein roter pfaden durch "a book of human language". konzeptalbum eben. acey selbst philosophiert über die zeit, die welt, den menschen und das sein ansich. er lässt seinen (teils sehr interessanten) ideen freien lauf (wie auf dem vorgänger schon), nur klingt manches zu (pseudo)belehrend und richtet sich stark nach allgemeingültigen phrasen. dies zieht er konsequent vom anfang bis zum ende durch. aufgeteilt in verschiedene themen, von denen jeder einem track gewidmet wird. für viele ein klassiker.
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2001. sein dritter streich ist wieder abwechslungsreicher gestaltet. freundlichere beats werden verwendet und acey battled, spricht alltagssachen an und rappt viel über hip hop ansich. doch von großer individualität würde ich nicht sprechen. "accepted eclectic" ist solide, aber kein klassiker.
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das vierte, 2002 erschienende "Hip Hop and the world we live in", wurde komplett von elusive produziert, welcher hier hauptsächlich (fast schon zuu) minimalistische stücke komponiert. auf textlicher seite steht systemkritik im vordergrund, aber es wird auch wieder über hip hop und andere dinge gefaselt. ist zwar nicht schlecht, gabs aber alles schon. (um mal wieder auf fehlende individualität hinzuweisen)
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das von 2003, bis dato aktuellste, offiziele soloalbum "Love & Hate" kann man getrost als bunten soundmix bezeichnen. die featureliste reicht diesmal über die altbekannten project blowed freunde hinaus und es werden gäste wie antipop consortium, el-p oder rjd2 geladen. über die jahre wurden halt kontakte geknüpft. für unterstützung am mic ist also bestens gesorgt, wobei dies gar nicht nötig wäre. egal. die beats sind modern und gehen erstmals teilweise in die bouncende richtung, was vielen fans wohl aufgestoßen ist. daher gab es auch haufenweise enttäuschung und negative resonanz. wieder nix mit individualität. altbekanntes in neuem gewand plus ein paar wenige def jux artige tracks.
nichts destotrotz aber wiedermal ein weiteres aceyalone album, welches man sich gut anhören kann.
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joa, irgendwas auf albumlänge unter dem titel "grade a" ist 2004 noch erschienen, aber davon kenn ich nichts. gibts auch wohl nur in streng limitierter auflage.
soviel zu seinem solozeug. meiner meinung nach alles gut bis klasse.
es gibt natürlich noch etliches an featurebeiträgen auf unzähligen alben befreundeter künstler oder diversen compilations, dies aufzuzählen wäre jetzt, ähm, zuviel.

außerdem ist er teil von haiku d'etat und des genialen freestyle fellowship quintetts, mitbegründer der legendären open mic sessions anfang der neunziger im good life/seit 95 project blowed und definitiv nicht wegzudenken aus der westcoast underground szene. vor allem live ist acey der wahnsinn. hier bekommt man erst zu spüren, welch riesige bandbreite an talent in ihm steckt. die vielfalt an flows erstreckt sich sozusagen ins unendliche.
naja, wer an dem ff meisterwerk "innercity griots"

beteiligt war, hat sowieso ein stein bei mir im brett.
ProjectBlowed hat geschrieben:
auf das neue bin ich natürlich sehr gespannt, wobei ich aber wieder das Gefühl hab das es wieder etwas experimentell wird, das Cover sieht ja auch n bisschen komisch aus...
experimente sind doch grunsätzlich nichts schlechtes...
