2nd Family – Gritty Game

Springfield gehört ja zu den meistgebrauchten Ortsnamen in den USA. Die 2nd Family stammt aus der Hauptstadt des Bundesstaates Illinois, die auf Grund der Grösse eher als Kleinstadt durchgehen dürfte. Wer denkt “Gritty Game” orientiert sich an dem Sound der Metropole Chicago, der liegt nur bedingt richtig. Auch ein Eastcoast-Einfluss ist unverkennbar. Das spärlich gehaltene Booklet gibt kaum Informationen her, lediglich die 2nd Family Mitglieder und ein paar höchstwahrscheinlich nie erschienene Soloalben sind aufgeführt. Doch vermutlich waren hier nur zwei Producer am Werk, einer mit Hang zum Chi-Town Sound und der andere mit NY-Connections.

Ungefähr ein Drittel vom Album geht auf das Konto dieses Producers. Wobei der sich bei Tracks wie “Pushin The Game” oder “I Remember When” nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Dann überzeugt schon eher Eastcoast Sound im Stile von “U Don’t Wanna Cross Me”. Der etwas grössere Teil von “Gritty Game” ist dem Chicago Style gewidmet, wobei die eher ruhigeren Beats und teilweise auch G-Funk Sounds nicht unbedingt typisch sind. Mit “Criminal Acts” und dem düsteren “Gritty Game” liefern G.G., Mr. Rick, Reals, Sith und Young T gleich zu Beginn zwei richtig gute Tracks ab. Leider ist das Album eher abwechslungsarm und die Tracks ähneln sich häufig. Auf der einen Seite nicht verkehrt, weil sich so mit “Whoa!” nur ein richtig mieser Track in die Playlist schleicht, auf der anderen Seite hebt das natürlich nicht gerade die Spannung.

Textlich widmet sich die 2nd Family gerne dem harten Leben als Gangster auf der Strasse. Auch das ist natürlich nicht neu, aber kommt dank vorhandener Rap-Skills aller Family-Member, obwohl Mr. Rick hier schon besonders hervor sticht und sein angekündigtes Solo-Debut durchaus Potential gehabt hätte, auch nicht negativ zum Tragen. Insgesamt bieten die Jungs der 2nd Family eine ganz solide Vorstellung und ein nettes kleines Underground-Album.