AP.9 – On Tha Block

Jetzt mal ganz ehrlich: mit welchen Erwartungen legt man heutzutage eine Scheibe ein, bei der schon nach dem ersten Blick auf die Tracklist klar ist, dass hier wieder mal nur eine Plattitüde die nächste jagt? Ist es denn wirklich so schwierig sich mehr einfallen zu lassen als immer nur “We Keep It Gangsta” oder alternativ eben “4 My Gangstaz”? Meine Erwartungen an AP.9’s 4. Soloalbum “On Tha Block” sind also alles andere als hoch – und es kommt wie es kommen muss.

Zu routioniert und vorhersehbar erledigt das Mitglied der Mob Figaz hier seine Arbeit, der fulminante Einstieg mit dem viel zu kurzen “Ghetto Poet” verspricht eindeutig zu viel. Denn was danach passiert ist in etwa so spannend wie Malen nach Zahlen: die spiegelglatten Produktionen von DJ Pimp und Rob-Lo können ihre Wirkung in den seltensten Fällen entfalten, man wird regelrecht zugeschüttet mit nichtssagender Massenware wie “Lovin’ Life”, “City Life”, “Death 2 That” oder wie der ganze Plastikkram auch betitelt sein mag. Das ist nicht mehr der AP.9, der vor gar nicht allzulanger Zeit mit “Headshotz” ein richtig starkes Album vorgelegt hat. Die Veröffentlichungwut der vergangenen Monate scheint allmählich ihren Tribut zu fordern, gute Stücke muss man fast schon mit der Lupe suchen: “Brang It To Em” gefällt mit großformatigen Chören im Background, in “Fuck A-Wax” wird der (leidige) Beef mit dem verhassten Kontrahenten aus Pittsburg nochmal aufgewärmt, im zackigen “Here We Go” mit Young Gasz geht auch die Hyphy-Masche mal auf, “You Rap?” funktioniert mit seinen flächendeckenden Synthetik-Streichern eher auf die klassische Art.

Bei sage und schreibe 22 Tracks ist die Ausbeute an verwendbarem Material letzten Endes aber doch recht dürftig. “On Tha Block” ist ein auf die Schnelle zusammengeworfenes Album ohne einen Fetzen von Seele, schade dass gerade AP.9 sein Talent mit so etwas vergeuden muss. “Job Not Done” kann man da nur sagen…