Contribution X – Cobra Of The North

Wenn wir die beiden im Slim-Case-Format erhältlichen Volumes mit “Lost Tracks” einmal außen vor lassen, dann haben wir es hier bereits mit dem dritten Longplayer von Contribution X zu tun. Der Rapper aus Long Beach mag ein bisschen im Verdacht stehen, durch geshoppte Features und vorhersehbare Streichersounds den guten alten Wu-Sound einfach nochmal für die Westküste aufzukochen. Doch selbst wenn man das so sieht und “Cobra Of The North” auch in der Tat wenig Neues bietet: wirklich schlecht sind diese neuen 21 Tracks auf keinen Fall.

Natürlich sind es zuerst wieder die Features, die hier ins Auge stechen: Killah Priest und Beretta 9 sind dabei, der brummstimmige Holocaust sowieso, Rasul Allah von den Lost Children Of Babylon teilt sich einen Track mit Bomshot, und der Ex-Death-Rower RBX darf überraschenderweise gleich dreimal ran. Ja doch, das Album ist mit Gästen regelrecht überfrachtet, aber so ein Rudelauflauf will auch erst einmal organisiert sein. Mit Devious und Tha Oratorial Hailoe One besorgen zwei Männer vom Fach die Produktionsarbeit: Eine musikalische Revolution erleben wir hier nicht, doch wer sich für nostalgische Gefühligkeiten nicht zu schade ist und sowieso alles in den Warenkorb zieht, was auch nur im Entferntesten mit dem großen ‘Wu’ zu tun hat, kommt hier allemal auf seine Kosten.

In seinen besten Momenten operiert ‘The Big C’ ungefähr auf demselben Level, dass man für seine prominentesten Gastarbeiter Killah Priest und Beretta 9 als Standard ansetzen würde. Vor allem “Killing Fields”, “Iron Hands” und die pfundigen “Nobody Move” und “My Minds” kann man ohne Bedenken anspielen; eher enttäuschend dagegen die Collabos mit Holocaust, der sich in “Robot Tanks” und “Guns” von seiner langweiligsten Seite zeigt. Etwas mehr innovativen Vorwärtsdrang hätte man sich bei 21 Tracks dann allerdings schon gewünscht – für sehr viel mehr als sechs Punkte ist Contribution X noch immer nicht gut genug.