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D.S.G.B. (Down South Georgia Boys) – The Last Supper

So verlangen es die Regeln dieses Spiels: schafft ein Rapper den Durchbruch, so folgt nicht lange nach dem Solo bald ein Release der Crew, der Posse oder irgendwelcher Affiliates. Pastor Troy macht da keine Ausnahme – nach dem überraschend großen Erfolg seines ersten Major-Label Albums “Face Off” präsentiert der Predigersohn uns seine “Jünger”, die er selbst zum “Last Supper” geladen hat. Eigenen Angaben zufolge wies Gott selbst seinen Diener an, genau diese Georgia-Jungs in die Nachfolge zu rufen: “I asked the Lord to reveal the last niggas to me / and he told me it’s DSGB” heißt es im als Opener fungierenden Titelsong, der zugleich der mit Abstand beste Track des Album ist.

Die über rasselndem Beat und bedrohlich-dunkel schwingender Synthie-Line abgezogenen Perfomances lassen mich erstmal nicht schlecht staunen: die Down South Georgia Boys bringen so mit die härtesten mir bekannten Styles – und die klingen so krass, dass sogar Pastor Troy (der ja auch kein Chorknabe ist) in den Hintergrund gedrängt wird. Doch damit hat sich das raptechnische Können der Jungs leider auch schon erschöpft: inhaltlich kommt wenig rüber, die Raps sind sehr hart, doch man schien keine Zeit an größere Reimkunststückchen verschwenden zu wollen. Monoton werden mir hier Einzeiler wie “We Dem Georgia Boyz” – unzählige Male wiederholt – vor den Latz gehauen, des weiteren ergeht man sich in simplen Parolen wie “my folks, I’m willin’ to ride for my folks / my folks, i’m willin to die for my folks / my folks, cause only my folks know why / cause only for my folks will I ride”. Nichts gegen stumpfen Hardcore-Rap in typischer Dirty South-Ausführung, aber diese Einfallslosigkeit hält man kaum länger als eine halbe Albumlänge am Stück aus.

Lustig dagegen wieder die harschen Attacken gegen Rapper Miracle, schließlich möchte man die “Southside” möglichst “Faker Free” halten. Letzgenannter Beitrag dazu geht aufs Konto von Klone, einer aus Su und Sam bestehenden “Gruppe in der Gruppe”. Ganz im Gegensatz zu den Reimen präsentieren sich die Beats (wie so oft auf Georgia-Alben neueren Datums) sehr frisch, gut hart und alles in allem sehr professionell aufgezogen. “Sinister-Hardcore” ist wohl die treffende Beschreibung für den musikalischen Style der CD. Es fällt ehrlich gesagt ziemlich schwer, “The Last Supper” ein Rating zu verpassen, die guten Beats stehen den verrückten Rapstyles zur Seite und wehren sich tapfer gegen die sinnentleerten Verse der DSGB’s. Wer auf wirklich überharte Styles neugierig ist (Namen wie Pinhead und Cutthroat halten was sie versprechen) und sich beim Autofahren mit den Beats begnügen kann sollte mal reinhören.

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