Da Face Off Experts (DFX) – Still Bangin': Gst. Murder

 

Das Cover ist nicht gerade verkaufsfördernd, aber man sollte sich nicht täuschen lassen: von dieser jungen, sechsköpfigen Crew aus Newark gibt es keine Backpack-Romantik, sondern knallharten Street Rap. Die Face Off Experts wurden von Coach aus der Taufe gehoben und bestehen aus Y-Knot, Reign, C-Black, Daun Dillinger und NWK Fatal – eine Besetzung, bei der vom Schreihals bis zur Gangsterbraut alles mit dabei ist. Zwischendurch schielt man zwar auch mal ein bißchen auf die Radiotauglichkeit, wobei die cluborientierte Single “Play Ya Bets” verglichen mit dem Restprogramm auf “Still Bangin’ schon ziemlich aus dem Rahmen fällt.

Im Großen und Ganzen sind DFX nämlich “Hard As A Rock”, soviel steht schon nach dem Titeltrack “Gst. Murder” fest, wo mit breitester Brust und viel Gebrüll Brick City’s Grape Street representet wird. Im Pianotrack “Fag Nigga Pt. II” mit Gastrapperin Jade geht es ähnlich rüde weiter. Wobei eigentlich natürlich Daun Dillinger bei Hard Timz Records die Dame des Hauses ist und das mit einem halben Dutzend guter Auftritte auch immer wieder unter Beweis stellt. Bestes Beispiel “Sick View”, ein hörenswertes Duett mit Y-Knot, wo zu melodischer Gitarrenuntermalung nach allen Seiten gekeilt wird: “I see my world through a sick view / you fuckin’ with me? I’m a girl with a clip, too / nigga you bustin’ with me? / if not, step off, prepare to sweat / ’cause .44 slugs burn when they warm your flesh…”

So rigoros die Face Off Experts inhaltlich auch unterwegs sind, rein musikalisch hätte es dann schon gern ein bißchen mehr sein können. Von A. Zoser, D. Blue Productions und Backspin Entertainment gibt es robuste Beatgerüste mit Streichern und Chören, für Y-Knots Solotrack “Sym Pt. III” wurde wieder mal Otis Redding’s “Hard To Handle” ausgegraben. Alles nicht übel gemacht, aber eben auch weitgehend frei von kreativen Einfällen, um nicht zu sagen: abgedroschen. Erstligatauglich sind DFX damit nur bedingt, aber wer einfach nur solide gebauten Hardcore Rap aus New Jersey mit ein paar hungrigen Newcomern hören will, der wird hier nicht schlecht bedient.