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David Banner – Mississippi: The Album

Irgendwann fing sie ja an, die Dirty South-Bewegung, die den Musikmarkt im Sturm eroberte. Leute wie Pastor Troy, Lil Flip oder auch Lil Jon hatten Anfang des 21. Jahrhunderts ihr Majordebüt. Der crunkige und synthetische Sound des neuen Südens gefiel den Massen – und prägt immer noch gewaltig das Bild der Hip Hop Musik in den Medien. Der auf Medienfotos selten fröhlich schauende David Banner holte 2003 zu seinem Major-Schlag aus und war mit einem selbstverständlichen Feature von Brüllaffe Lil Jon voll auf Höhe der Zeit.

David’s größte Stärke ist ohne Zweifel seine Stimme: powervoll, nicht zu rauh und etwas warm. Tiefgreifend wirkt sie, wenn er sie einsetzt, um deepe Refrains zu singen. Zum Beispiel auf “Cadillac On 22’s” oder “Fire Falling”. Warum er auf dem austauschbaren Filler “Fast Life” jemandem die Chance gibt einen schwuchteligen Chorus zu pfeifen oder warum er sich auf “Really Don’t Wanna Go” durch Tucken-Gesang das ganze Lied versaut, verstehe ich angesichts seines fähigen Organs und seiner charismatischen Art überhaupt nicht.

Banner, der für “Mississippi: The Album” die meisten Beats anfertigte, ist kein Übertalent in der Beatküche. Das zeigt deutlich “Like A Pimp” und noch deutlicher “Bring It On” mit seiner farblosen Melodie, die David Banner wahrscheinlich aus einem Super Nintendo-Titel geklaut hat. Besser dagegen ist das crunkige und überaus pompöse Feuerwerk mit Pastor Troy auf “Fuck ‘Em”. Der lässige E-Bass bei “Still Pimpin” muss im Song früher anfangen zu ertönen und das auf-Probleme-zeigende “Bush”, welches ein schönes Ensemble von Instrumenten bietet, muss einfach mehr als nur aus Strophe-Chorus-Outro bestehen. Da hat wohl jemand gepennt.

Es mag für einige Heads der Klassiker einer neuen Zeit sein. Schwächen hat das mit 19 Tracks satt bestückte Programm des Mississippi Representers auf jeden Fall. Seien es die von der Monotonie überfallenen Beats oder die mehr oder weniger auffälligen Featuregäste mit dem Talent eines Kartoffelsacks – hier stimmt nicht viel. Einen Punkt für Potential, einen Punkt für paar gelungene Nummern und einen Punkt für das schon angesprochene, sehr nachdenkliche “Cadillac On 22’s”. Hab ich was vergessen? Ich denke nicht.

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