Dirty Work – Fatality
Hier ist die Einfachheit der Mittel Trumpf: selten klang Lo-Fi-G-Funk so gut wie auf “Fatality”, dem soweit ich weiß einzigen Album von Dirty Work aus Detroit/Michigan. Die Gruppe besteht aus Jay, Rashee und Doggy, die hier zehn Tracks lang mit butterweichen Flows und betont sozialkritischen Texten beeindrucken.
Die Lyrics drehen sich um Alkoholismus (“Henna Bou”), die Aidsproblematik (“Aids”), falsche Freunde (“Friends Could Be Enemies”) oder den Sog der Kriminalität (“Have You Been There”). Dies alles offensichtlich aus eigenen Erfahrungen geschöpft und ohne falsche Eitelkeit oder Besserwisserei an den Mann gebracht – jaha, es gab tatsächlich mal eine Zeit in der Street- und Consious-Rap nicht zwingend ein Widerspruch sein mussten. Produzent John Mickie fährt dazu sehr simple, aber eingängige Beats auf, hier mit Keyboardsounds, dort mit einem melancholischen Klavierlauf dekoriert – Spektakel geht anders, aber “Fatality” hat wie gesagt einen ganz eigenen Charme. Neben “End Of The World” markieren der Titeltrack, “Friends Could Be Enemies” und “Henna Bou” die Höhepunkte des Albums.
Das mit “Homicidal Thoughts” nebenbei bemerkt auch schon mal auf die düstere Seite wechselt: wenn Dirty Work hier darüber phantasieren, wahllos Leute über den Haufen zu schießen, passt das zwar nicht so ganz zum Rest der Vorstellung, sorgt andererseits aber auch für willkommene Abwechslung.



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