Insert your custom message here. close ×
+

DJ Hype – 1973 Recon

DJ Hype machte sich bisher vor allem in der deutschen Hip Hop-Szene durch ordentliche Leistungen einen Namen. Lediglich der mit Unterstützung von Masta Ace und Killa Kela im Jahre 2002 veröffentlichte Zwölfer “Metro Attitude” ließ in Ansätzen erahnen, in welcher Größenordnung Hype seinen 30. Geburtstag zu feiern gedachte. Heute weiß ich mehr und bekomme nach einem kurzen Blick auf die Liste der Features erstmal den Mund nicht mehr zu. Der ambidexte Plattendreher aus Berlin hat seinen Tätigkeitsbereich auf die Zusammenarbeit mit amerikanischen Underground-MC’s ausgeweitet, die sich durch ihre häufigen Tour-Aufenthalte hierzulande ja auch fast schon aufdrängten. “1973 Recon” enthält brandneue Raps von respektierten Größen wie Akrobatik, Mr. Lif, Virtuoso, Masta Ace und den Souls Of Mischief.

Doch leider halten die großen Namen nicht was sie versprechen – dies mag zu einem großen Teil auch an den nicht eben innovationsfreudigen, holzschnittartigen Beats des Mannes aus der Hauptstadt liegen, die in ihrer wohl kompakten, dabei aber zugleich völlig risikolos-zurückhaltenden Art auch nicht mehr als Sparmodus fahren. Das hat auf die Wortkünstler wohl irgendwie ansteckend gewirkt, denn auch wenn sich vor allem Mr. Lif (checkt von “Pull Out Your Cut” lieber gleich den Remix), Akrobatik und auch die Phaderheadz (Hypes Crew mit Scratch-Orgie in “Disc Duel”) auf einem gewohnt hohen Niveau bewegen, lassen viele andere es doch ein bisschen an Emotionen fehlen. Virtuoso ist im Gegensatz zu den beißenden Reimbombardements auf seiner Solo-LP nicht mehr wiederzuerkennen, wenn er mit den New Yorkern Newcomern Rise’N’Shine lammfromm sein Verslein über die “Berlin Wall” herunterbetet. Killa Kela beschränkt sich in seinem “You Can’t Effect” auch nur auf’s Allernötigste und “The Session” gewinnt zumindest durch den (endlich mal etwas) vitalen Beat ein wenig an Fahrt, so dass die eher eilig dahingeklatschten Rhymes von Freestyle, Akanni und abermals Virtuoso nicht weiter ins Gewicht fallen. Hut ab vor den Connections, mit denen DJ Hype dieses deutsch-amerikanische Projekt aufgezogen hat, doch muss unter gegebenen Umständen einfach mehr laufen: kaum ein Song bleibt hängen, alles wirkt abgestanden, unbeweglich und bemüht.

Daran kann auch das DVD-Bonus Footage nichts ändern, dass mir nach einmaligem kurzem Abspielen schon zu dumm war und mit unnötigen Sequenzen wie etwa einem minutenlangen Gang des Phaderheadz-Anführers durch die Hauptstadt oder ordentlich daneben geht. Hype mag ein netter Kerl und ein absolut fähiger DJ sein, doch sollte er das Produzenten-Handwerk Leuten überlassen, die mehr davon verstehen. Auf “1973 Recon” höre ich statt Fortschritt eher Stillstand. Und der ist nicht mal nostalgisch…

Share : facebooktwittergoogle plus



No Response

Leave us a comment


No comment posted yet.

Leave a Reply