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Josh Martinez – Midriff Music

Hätte ich einen Soundtrack für den Sommer zu bestimmen, so würde wohl “Midriff Music” auf jeden Fall in die engere Wahl kommen. Was der Kanadier Josh Martinez auf seinem 4. Album hervorgebracht hat, entbehrt sich jeglicher Gezwungenheit und schafft es doch, alles andere als niveauloser Partyrap zu sein. Thematisch greift das Album zwar eher alltägliche Dinge auf, was aber keinerlei Hang zur Oberflächlichkeit mit sich bringt – ganz im Gegenteil, was Josh in seiner beschwingt-sarkastischen Art von sich gibt würde so manchem Berufsmelancholiker durchaus zur Ehre gereichen.

Produziert wurde das Ganze komplett von Samix und dieser schafft es auch auf vorbildliche Weise auf Josh’s Rapstil einzugehen ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen. Die sehr dezenten und melodischen Beats wurden mit allerlei teils recht obskuren Accapellas angereichert, was aber in meinen Augen nicht bei jedem Song hätte sein müssen. Die elf Songs der CD enthalten drei reine Instrumentaltracks welche aber keinesfalls als bloße Lückenfüller dienen, sondern auch sehr gut für sich alleine stehen könnten. Besonders das herrlich traurige “Time Alone” möchte ich Hier noch einmal gesondert erwähnen. Schon im zweckentsprechend benannten “Intro” gibt Josh einen tieferen Einblick in seine Arbeitsmoral und die Entstehung des Albums: “I don’t make my music fast, see a song take time / but if you take time on songs they will get better all the time”. “Regular Day” behandelt wie der Name schon sagt einen Tagesablauf des Protagonisten, während auf “Tour is War” selbiger die Eindrücke einer musikalischen Odyssee aus dem Jahre 1993 schildert. Auf “Played Out”, welches übrigens den einzigen Gast des Albums, Kunga 219, featured, wirft man sich die lyrischen Spielbälle zu wie man es selbst aus A Tribe Called Quest-Zeiten nicht besser kennt und ein etwas anderes Liebeslied ist dann “Just a Dood”, bei welchem sich Josh selbst als unspektakulären Durchschnittstypen darstellt und gnadenlos ehrliche Resümees wie “these days it seems like love might be the new crack” zieht.

Ein sehr erfrischendes, unkonventionelles Album dem vielleicht ab und an ein bisschen mehr Abwechslung gut bekommen hätte, aber hier lasse ich die im Inlay stehende Erklärung gelten das es nur eine Auswahl älterer Songs ist und keinesfalls als Album dastehen soll.

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