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LP & Mr. Kasino – Taking Over

 

Ein 3000-Einwohner-Kaff im letzten Winkel von Alabama ist für ein Raplabel so ziemlich der ungünstigste Standort, den man sich vorstellen kann. Umso mehr Respekt dafür, was Platinum World Records da unten in York inmitten von Wald und Wiesen in Gang gesetzt hat. Zwei lokale Jungtalente und einen fähigen Beatmacher zusammengebracht, Artwork von Pen & Pixel rausgelassen – und schon steht mit “Taking Over” ein Album, das dem seit ewig und drei Tagen unterschätzten Label ‘Country Rap’ alle Ehre macht.

Großen Anteil daran hat In-House-Producer Renard “Knucklehead” Hughes, der gerne mal Live-Instrumente einsetzt und für ein stimmiges Gesamtpaket sorgt, bei dem sich Härte und Radiofreundlichkeit grob die Waage halten. Das erste Highlight lässt mit “When It’s Time” nicht lange auf sich warten. Die ultramelodische Gitarrenproduktion kommt in guter alter Südstaatentradition, LP macht gnadenlos Tempo, als Kontrast die Samtstimme von Shauntrell Nixon dazu – sehr viel besser kann man solchen Sound eigentlich kaum umsetzen. Auch sonst packt gerade Lil Pimp raptechnisch immer wieder die Peitsche aus, sei es in “Heat” oder der ungewöhnlichen Single “Whudd Whudd” mit ihren düsteren Soundflächen. Für Auflockerung wird zwischendurch mit Tracks wie “Party” oder “Some Things” gesorgt – und auf die obligatorischen Struggle-Tracks muss man bei LP & Mr. Kasino auch nicht verzichten. Dass der Hustle auf dem Land seine Härten haben kann, glaubt man ihnen nach “It Ain’t Easy” und vor allem “Dead Gone” jedenfalls aufs Wort.

Unter dem Strich macht das aus “Taking Over” noch lange keinen ‘Game Changer’, aber das wäre von diesem überraschend gut aufgestellten Backwood-Pärchen dann auch zuviel verlangt. Ob es noch zu einem Nachfolge-Album gereicht hat, wäre mal eine Recherche wert. Bei Platinum World stand 2001 jedenfalls erstmal ein Solo von Suicydal auf dem Programm.

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