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Lunatic (of Guillotine) – S/T

Seine Verse auf den Guillotine-Alben über Dirty Harry Productions sind legendär, aber nie wieder war Lunatic so hart unterwegs wie auf dieser bitterbösen, noch vor “Medieval Madness” gedroppten Scheibe. “Lunatic” ist ein Konzeptalbum und lässt sich wohl am besten als eine düstere Reise in den Kopf eines Serienkillers zusammenfassen. In ausnahmslos jedem Track weidet sich Lunatic an genüsslichen Schilderungen von Gewalttaten aller Art und geht dabei mit blutigen Details nicht gerade sparsam um. Den Warnhinweis auf dem Cover kann man ruhig ernstnehmen: “If you are pregnant and/or have a weak stomach, heart or mind, do not purchase this product”.

In ihren besten Momenten hat die Scheibe die Atmosphäre eines gut gemachten Backwood Slashers und das trifft natürlich besonders auf den Killercut “Lady Killer” zu. Dass der Mann eine Schraube locker hat steht außer Frage und er gibt es in “But Ain’t No Screws In It” ja auch gerne zu. Aber hier, sieben (!) Minuten lang darüber zu rappen wie man in Ted-Bundy-Manier am hellichten Tag Frauen auflauert, sie vergewaltigt und ihnen zum krönenden Abschluss mit der Axt den Schädel spaltet – das ist schon eine ganz eigene Liga. Sicher nicht jedermanns Geschmack, dabei aber nicht ohne schwarzen Humor und atmosphärisch richtig gut umgesetzt – das klare Highlight des Albums. Fast gleichauf: das düster wogende “Multiple Wounds”, wo Lunatic mit seiner dröhnenden Stimme groß auftrumpfen kann und dabei noch grotesken Support von einer gewissen Kim Wiggins bekommt, die in der Hook einfach nur völlig zusammenhangslos Schlagworte wie ‘decapitations’, ‘mutilations’ und ‘lacerations’ runtersingt.

Zum Teil ganz großes Kino also, wobei die Scheibe zum Ende hin dann doch etwas abflacht. “I’m The Axe Murderer” und “Killer By Nature” entpuppen sich als minimalistische Kellerproduktionen, es sollte außerdem nicht unerwähnt bleiben dass hinter der Hälfte der Tracks nur Skits und Interludes stecken. Auch die Jungs von Guillotine sind hier bereits vertreten: Mr. Lay Low mit einem Gastauftritt, Took bei einigen Tracks als Co-Produzent – aber das nur am Rande, denn diese Mördershow trägt den Stempel von Lunatic und keinem sonst.

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