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Peanut Butter Wolf – My Vinyl Weighs A Ton

Stones Throw Chef Peanut Butter Wolf, seines Zeichens DJ und Producer, legt mit “My Vinyl Weighs A Ton” eine sehr gelungene LP vor. Um seine Produktionen zu bevölkern hat er sich eine illustre Schar an Gästen eingeladen, die in den meisten Fällen bereits wohlbekannt sind. Es finden sich Namen wie Planet Asia, Solefather Rasco, Lootpack, Kazi, Dave Dub & Persevere auf der Gästeliste. Für fachmännischen Sprechgesang ist also gesorgt. Doch nicht nur Raps vom Feinsten werden geboten, denn auf dem Album befinden sich mit “Casio”, “Tales Of Five Cities” & “Phonies” auch drei reine Turntablism-Tracks, die mit Hilfe der fähigsten – hauptsächlich von der Westküste stammenden – DJs aufgenommen wurden. Zudem macht PBWolf sich auch auf den übrigen Tracks durchweg mit gelungenen Cuts bemerkbar. Bereits der erste Track, auf dem Planet Asia in seinem unnachahmlichen Flow klarstellt, wer alles “In Your Area” ist, erweist sich als Volltreffer und macht gespannt auf das, was da wohl noch folgen mag.

Der nächste Hammer folgt auf dem Fuße in Form des zweigeteilten Epos “Styles Crew Flow Beats”, bei dem man sich ausgiebig von der Mic-Dominanz des Lootpack überzeugen kann. Wildchild und Madlib, die beide schon ewig in der Hip Hop Kultur aktiv sind, überzeugen auf ganzer Linie, was man auch vom Instrumental behaupten kann. Als fanatischer Plattensammler und Digger verfügt PBWolf über eine ansehnliche Plattensammlung und fördert perfekt aufeinander abgestimmte Drumsounds und Samples zutage, mit deren Hilfe er für diese LP wirklich 14 stimmige, erdige Tracks straighten Hip Hop ohne unnötigen Schnickschnack produziert hat. Besonders die beiden Kollaborationen mit Rasco, der sich ja inzwischen leider im Streit vom Stones Throw Label getrennt hat, sind vom Allerfeinsten und verwöhnen den Hörer mit einem harten, kompromisslosen Rasco am Mic und wiederum zwei astreinen Beats vom PBWolf. Das Sample von “Hold Up” habe ich sofort mit einem typischen Wild-West Szenario assoziiert, was ja auch wie die Faust aufs Auge zu Rasco’s Battle Raps passt. Ein mir vorher noch unbekannter MC namens Pablo wird auf “Rock Unorthodox” gefeaturet. Pablo, der hier über einen vom Ticken einer Uhr begleiteten Beat rappt, errinnert mich mit seinem Flow frappierend an Snoop Dogg. Die Lyrics sind jedoch durchaus gelungenen und das nette Konzept des Tracks (“I rap against the count of the clock”) bietet eine willkommene Abwechslung. Ein weiterer Track, der besondere Erwähnung verdient ist zweifellos die “Definition Of Ill” von Planet Asia. Nach einem kurzen Intro-Beat, der lediglich aus dem Drumpattern und einem schrillen Warnsignal besteht, geht es richtig los. Ein langegezogenes, organisches Sample und wabbernde Hintergrundsounds in Verbindung mit den Drums bieten einen Nährboden, der für Planet Asia’s Flow wie geschaffen ist. Ein durch und durch gelungener Track, der ein Paradebeispiel für den speziellen Sound von PBWolf’s Produktionen ist. Die Turntablismskills, die PBWolf zusammen mit dem Dilated Peoples DJ Babu bei “Casio” über ein reichhaltiges Geflecht aus Breaks zur Schau stellt, kommen gediegenen und mit einem gewissen Old School Flair behaftet daher. Sowas reisst im Jahre 2004 wohl niemanden mehr richtig vom Hocker. Ein Peanut Butter Wolf ist schließlich kein D-Styles…

Aufsehenerregender sind da schon die knapp neun Minuten dauernden “Tales Of Five Cities”, für deren Aufnahme elf bekannte Discjockeys ins Studio gelden wurden. Was dabei herausgekommen ist, ist ein aufwendiges Hörspiel, das nur mit Hilfe der Wheels Of Steel verwirklicht wurde. Ein schöner Beweis dafür, dass es nicht unbedingt einen MC braucht, um einen unterhaltsamen Hip Hop Track aufzunehmen. Man hört es in meinem obigen Ausführungen wahrscheinlich schon heraus: Peanut Butter Wolf hat hier ganze Arbeit geleistet und bietet ein wunderbar ehrliches Stück erdige Rapmusik fernab irgendwelcher Gangsta-Cliches dar, das jedem Liebhaber klassischer Rapmusik mit leichtem Oldschooltouch gefallen dürfte.

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