Raw Deal – XXV Years

Auf die nationale Bühne hat es nur eine Handvoll Artists aus Flint geschafft, wobei es im gesamten Mittleren Westen wohl keine zweite Stadt dieser Größenordnung gab, die zwischen 1992 und 1998 so viel erstklassigen Street Rap vorzuweisen hatte. Unter den Formationen, die damals auf lokaler Ebene mitmischten, ist Raw Deal einer der unbekannteren Namen. Absolut zu Unrecht, wenn man danach geht, wie ultimativ der typische, hartgesottene Sound auf der 1994 erschienenen EP “XXV Years” verkörpert wird.

Dieses Duo kann es sich sogar ohne Verluste leisten, Steve Pitts nur fürs Soundengineering im Studio gehabt zu haben. Alles weitere wurde komplett in Eigenregie geregelt. Mit K. Mill ist die Stadt um einen Rapper reicher, bei dem es um Crackhaus-Schießereien, Prison Shankings und anderen Gangsterscheiß geht. Auch sein Partner Kimoney präsentiert sich in Topform und liefert ein hochwertiges Beatpaket, das es problemlos mit den besten Pitts-Produktionen aus der Zeit aufnehmen kann. Das klingt dann auch mal schön smooth wie in “Put ‘Em On That Other Level”, wo die durchgehend eingesetzten Live-Instrumente besonders gut zur Geltung kommen.

Oder eben so wie im unnachgiebig nach vorne drückenden Titeltrack, in dem K. Mill genauso wie in “Livin’ In The Dope Game” (dieser Beatswitch!) mit seinen Gaunergeschichten aus dem Herzen des Hexenkessels eine Mordsshow abbrennt: “I ran to the man, then I shot him bout two times / then I changed my mind – and shot him for a third time”. Stellt sich nur die Frage, was eigentlich alles schief gelaufen sein muss, dass so ein Kaliber über den Geheimtippstatus nicht hinausgekommen ist. So oder so: eines der besten Flint-Tapes seiner Art!

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