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Sick Lake Clique – The Invasion

Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht. Wie wär’s zum Beispiel mit Gangsta Rap aus der Mormonen-Hochburg Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah? Mit der vierköpfigen Sick Lake Clique gibt’s seit den späten Neunzigern eine “weltliche” Alternative zum keuschen Sektenlobpreis – das Debütalbum “Next Level Game’n” kam 1999, es folgten zwei Ausgaben der “Lakelation” mit jeder Menge Gast-Artists von nah und fern sowie diverse Solos wie etwa 3rd Eye’s “A Storm Is Brewing”. Jetzt gibt’s endlich neues Material der Gruppe: “The Invasion” ist – zumindest dem Titel nach – eine klare Kampfansage aus dem hinterletzten Winkel des Mittleren Westen an den Rest der Musikindustrie.

Leider ist das dann aber auch schon (fast) alles was die Clique aktuell zu bieten hat, exotische Herkunft hin oder her. Zu stark ist man in genre-typischen Spielarten befangen, zu vorhersehbar erscheint der Spagat zwischen dreckigen Street Raps und glattgebügeltem Clubsound. Die Sick Lake Clique legt keinen, aber auch gar keinen Wert auf eigenen Sound. Die größtenteils von Claydo entworfenen Beats dümpeln uninspiriert vor sich hin, Tracks wie “It’s Gangsta”, “Thug Luv” oder “Wuz Up Man” können nach einmaligem Hören schon als klischeeverliebte Stangenware abgehakt werden. Ein bisschen aufregend wird’s eigentlich immer nur dann, wenn Gastrapper Tyrant sich zu Wort meldet, schreit was das Zeug hält und in immerhin zwei seiner Verse Unmengen schwarzer Galle auf die synthie-unterstützte Produktion donnert – so geschehen im Titeltrack “Invasion” und in “Who Wants Sum?”.

Auch Lady Lavish, dem Frauchen der Gruppe, lässt sich ein gewissen Talent nicht absprechen, doch wirken massenkompatible Tracks wie “Fuck U Judaz” und “Why Do Angels Fall” eben auch nur kurzzeitig erheiternd. Gar nicht klar gehen dünne Popliedchen wie “Wuz Up Man?” oder “It’s A Jungle” und ehe ich beim finalen “U Ain’t” angelangt bin hat die auf dem Cover so außerordentlich martialisch präsentierte Crew ihren Kredit längst verspielt. Ein viel zu “braves” Album haben sie da zusammengestellt – “The Invasion” verebbt sang- und klanglos irgendwo im musikalischen Niemandsland.

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