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Woodie – Demonz N My Sleep

Im Rapgeschäft geht es bekanntlich immer recht fix mit der Legendenbildung – und gerade einer wie Woodie scheint geradezu prädestiniert dafür zu sein. Der Rapper aus Antioch legte in den letzten Jahren angefangen mit dem Debüt “Yoc Influenced” eine beachtliche Karriere hin, hatte bereits für den Nachfolger “Demonz N My Sleep” einen Deal mit KOCH Records in der Tasche und schien auch sonst auf dem aufsteigenden Ast zu sein, bis er sich Mitte 2007 überraschenderweise selbst das Leben nahm. Vor diesem Hintergrund hört man ein Album wie “Demonz N My Sleep” wohl automatisch anders.

Rückblende: auch wenn die Unterschrift beim Major KOCH für den damals allenfalls auf regionaler Ebene bekannten Woodie eine Riesenschritt ist, scheint es von Anfang an Differenzen zu geben. Die Soundqualität soll zu schlecht, das Artwork nicht autorisiert gewesen sein – Grund genug, “Demonz N My Sleep” drei Jahre später in aufgemotzer Version mit vier zusätzlichen Songs und einem Hidden Track noch einmal neu aufzulegen. Musikalische Überraschungen bleiben dabei aus. Woodie hat seinen Sound ge- bzw. erfunden, und er bleibt dabei. Sehr übersichtlich, fast schon spartanisch instrumentiert, tendenziell düster und auch auf Langstrecke ohne nennenswerte Aussetzer.

Das Problem dieser Scheibe ist da schon eher der offensichtliche Mangel an Abwechslung. Mit Unterstützung von engen Homies wie Lil Los, B-Dawg, Shadow und Lou-E-Lou beschränkt sich Woodie mit eiserner Konsequenz darauf, über den Lifestyle der “Young And Reckless” in “Northern California” zu reporten, allein die Songtitel sprechen da eine sehr deutliche Sprache. “Talez Of A Killa”, “Northside Gangbang”, “Demonz Are Taking Over The World” und natürlich das unheilvolle “Demonz In My Sleep” – es dürfte klar sein, dass hier jede Friede-Freude-Eierkuchen-Party mit der Shotgun in der Hand gesprengt wird.

Und doch schleicht sich irgendwann Langeweile ein und kommt man um den Eindruck nicht herum dass in den drei Jahren seit “Yoc Influenced” einfach zu wenig passiert ist. Gerade produktionstechnisch hätte ich mir mehr Drive gewünscht, und das, obwohl aufdringlich billige Tracks wie das schwülstige “Dreamin’ A Life” hier die klare Ausnahme bleiben. Aber, und damit komme ich zum Anfang zurück: Alben wie “Demonz N My Sleep” rechtfertigen keinen Kult- und schon gar keinen Legendenstatus. Das wäre dann wohl doch zuviel der Ehre.

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