So, ich will demnächst mal ein paar Reviews in meine Seite integrieren, wollte die vorher jedoch mal den kritischen Augen der ugrap Soldiers vorlegen
ich bitte um konstruktive kritik
Snoop Dogg - Paid Tha Cost To Be Da Bo$$ (2002)
"Paid Tha Cost To Be Da Bo$$" ist Snoop Doggs siebtes offizielles Werk
und es entspricht weithgehend meinen Erwartungen; Ein durchaus solides Album mit
starken Mainstreameinflüssen. Wer hätte auch etwas anderes erwartet?
Ich muss jedoch sagen, dass Snoop diesen Balanceakt trotz allem relativ gut
meistert, denn obwohl bei unhörbaren Tracks wie "I Believe In You" oder
"Wasn't Your Fault" die Ohren aufgrund unerträglich kitschiger Beats und
einfallsloser Texte bluten, verzeiht man dies relativ schnell in Anbetracht
gelungener Tracks wie "Stoplight", bei dem Snoop mit einem netten Flow und witzigen
Lyrics punkten kann oder "Lollipop", bei dem Jay-Z, Soopafly und Nate Dogg
vorbeischauen.
Auch die beiden Zusammenarbeiten mit den Neptunes sind eindeutig
auf der okayen Seite zu verbuchen. Klar, sie zielen unverblümt auf die Hitparaden,
aber trotzdem ist das Ergebnis bei beiden Tracks doch recht gut hörbar, vorausgesetzt
man kann dem Sound der Neptunes etwas abgewinnen.
Auch DJ Premier hat zwei Beats spendiert ("The One And Only" & "Batman & Robin") und
kann durchaus überzeugen.
Etwas fraglicher sind da schon "You Got What I Want" und "Hourglass", die mit stupider
Discomucke nerven, die in beiden Fällen von Jelly Roll verbrochen wurde. Auch Goldie-Loc,
Mr. Kane und Ludacris können da nicht mehr viel retten. Trotzdem höre ich mir lieber
soetwas an als so manch andere Rap-Verbrechen, von denen man bei MTV und Konsorten
genervt wird.
Ausserdem sollte man Snoops Charisma nicht verachten, das doch so manchen Track erträglich
macht und schon mal über den ein oder anderen Faux-Pas hinwegsehen lässt.
Hört sich nach einer Berg und Talfahrt durch das Qualitäts-Gebirge an und ist es auch.
Aber da jedem schlechten Track meist ein relativ guter gegenüber steht ist
das entspannte Durchhöhren des ALbums im Großen und ganzen doch gewährleistet.
Die Überraschung des Albums ist eindeutig "Pimp Slapp'd", jedoch weniger wegen des
Suge Knight Disses, sondern wegen dem Beat, der überraschender Weise von Josef Leimberg
produziert wurde, der sonst eher für seine Zusammenarbeiten mit Mikah 9 bekannt ist.
Für mich der absolute Höhepunkt des Albums.
Wer sich also vor starken Mainstreameinflüssen nicht scheut oder sowieso Snoop Dogg Fan ist,
der wird an Snoops siebtem Streich wohl trotz der handvoll Totalausfällen durchaus Gefallen finden, alle anderen sollten sich lieber zweimal überlegen, ob sie zugreifen.
Young Droop - Killa Valley: Moment of Impakt (2001)
Ein wahrer Knaller ist dieses Album von Young Gangsta Droop, das 2001
über Killa Valley Entertainment gedroppt wurde.
Es sticht aufgrund der schön arrangierten Beats, die hauptsächlich auf
das Konto von Crazy 8 und Way Deep gehen, und aufgrund der aggressiven
Stakkato Flows von Young Droop ganz deutlich aus der Masse an Rapreleases
heraus.
Nach dem ersten Track "Under Pressure" kann der geneigte Hörer bereits
erahnen, was ihn hier erwartet und die Vorfreude auf die folgenden Tracks
steigt ins Unermessliche. Solch präzise, allestötenden Flows kriegt man
wahrlich nicht alle Tage zu hören!
Kaum hat man die Freudentränen abgetrocknet geht es auch schon weiter im
Programm. Und immer weiter erhärtet sich der Verdacht, dass man es hier
mit einem wahren Epos und Meilenstein zu tun hat.
Der "Moment Of Impakt" folgt denn auch wenig später und erfreut mit einem
sehr gelungenen Beat von Black C (RBL Posse) und einem Gastauftritt des
selbigen. Weitere Gastauftritte stammen von P-Dise, Dubble J und Hollow Tip
und können auch durchaus überzeugen -auch wenn sie nicht das Niveau von
Droop erreichen.
Als Allstar Track entpuppt sich "Real Shit", auf dem Young Droop all seine
Kumpels um sich geschart hat, um einen weiteren Höhepunkt des ALbums zu
erschaffen.
Kaum hat der Hörer sich von diesem Flex-Gewitter erholt, wummert
auch schon der nächste Überkocher aus den Boxen. Kein geringerer als Brotha
Lynch Hung gesellt sich bei "Had 2 Gat Ya 2001" dazu, um Young Droop am Mic
zu unterstützen.
Ein weiterer berühmter Rapper schmückt auch beim Remix von
"Under Pressure" in Form von Tech N9ne die Gästeliste.
Der absolute Höhepunkt des Albums ist jedoch "Haunted By A Dream". Dieser
Track ist einfach atemberaubend. Selten habe ich ein so atmosphärisches,
zutiefst düsteres Lied gehört. Hier passt einfach alles perfekt zusammen:
Die finsteren Lyrics von Young Droop, der düstere Beat und zur Krönung des
Ganzen die Background Vocals von keinem Geringerem als First Degree The D.E.
In Anbetracht der Tatsache, dass auch die Tracks, die ich jetzt nicht erwähnt
habe, von höchster Qualität sind und sich auf diesem Album nicht ein einziger
Track befindet, der auch nur ansatzweise schlecht ist, ist es in keinster
Weise übertrieben zu behaupten, dass Young Droop mit "Killa Valley: Moment
Of Impakt" einen wahren West Coast Underground Klassiker erschaffen hat.
Brotha Lynch Hung - The Virus (2001)
Über Black Market Records ist 2001 dieses Machwerk von der lebenden
Legende Brotha Lynch Hung aus Sacramento erschienen. Leider ist es
jedoch nur ein Flickenteppich aus dreist gebootlegten Gastauftritten
von den Alben anderer Rapper und unfertiger Songs. Zum Zeitpunkt des
Releases lag Brotha Lynch Hung nämlich mit Black Market Records im
Clinch, da das Label ihm seinen Angaben nach größere Mengen Geld
schuldete. Dieses Album ist das Produkt und Brotha Lynch Hung hat
seine Fans gebeten es nicht zu kaufen, sondern zu klauen oder aus
dem Internet runterzuladen.
Streit hin oder her, diese CD ist trotz allem ziemlich ordentlicht.
Über düstere Beats werden Gangsta Raps in bester Brotha Lynch Hung
Manier gedroppt. Wer ihn kennt weiss, was das bedeutet. Zeilen wie
"I razorblade your nutsack / Nigga can you feel that" oder "Siccmade
all my life / I'm fucking your kids instead of your wife" werden geboten.
Absolute Geschmackssache also. Mich persönlich stören solche Lyrics
nicht; Ich kann mir das durchaus geben, aber das muss eben jeder für sich
selbst entscheiden.
Aber auch andere Themen werden mit Tracks wie "Gotta Die Soon", das sehr
nachdenklich daherkommt, durchaus geboten, so dass keine Langeweile
aufkommt.
Da, wie bereits oben erwähnt, viele Tracks von den CDs anderer
Rapper, bei denen Brotha Lynch Hung gefeaturet wurde, gebootlegt sind
ist die Gästeliste ziemlich weitreichend und bietet für jedermanns
Geschmack etwas passendes:
Ein bisschen Downsouth Flair auf "Westside Dirty South" mit Gankstan NIP
beispielsweise. Die anderen Tracks wurden unter anderem mit C.O.S., E-Moe,
Sicx, Loki, Fig Naytion und der South Side Posse eingespielt.
Negativ fällt aber auf jeden Fall ins Gewicht, dass einige Lieder wie das
sehr vielversprechende "I'm Like" einfach viel zu kurz sind und man merkt,
dass sie noch nicht fertig sind, noch nicht den letzten Schliff haben.
Wer sich in diesem Genre etwas besser auskennt wird ausserdem viele der
Tracks schon kennen.
Mittlerweile hat Brotha Lynch Hung übrigens sein eigenes Label Siccmade
Muzicc aufgemacht. Ich rate jedem sich lieber sein aktuelles Album "Lynch
By Inch: Suicide Note" zu kaufen oder sich Brotha Lynch Hung's ältere Werke
zu Gemüte zu führen. "The Virus" ist eher etwas für Die-Hard Lynch Fans,
da es teilweise unfertig ist und auch nicht unbedint sein bestes ist.