Professor Abraham van Helsing - wer ist dieser von Bram Stocker in seinem Roman Dracula beschriebene Kenner des Okkulten wirklich?
Diese Frage will Steven Sommers in seinem Genre-Film Van Helsing auf seine eigene Art und Weise beantworten. Der Spielraum ist groß; schließlich ließ ja schon Stoker die Vergangenheit des Vampirjägers völlig offen. Und nicht nicht das: Er umgab die Figur mit einer Aura des Geheimnisvollen - denn woher er seine Kenntnisse hat, weiß nur der Auto selbst. Nachdem Sommers mit so überragendem Erfolg den Universal-Klassiker die Mumie mitsamt einer Fortsetzung wiederbelebt hat, war es an der Zeit, die in den 40er Jahren äußerst beliebten anderen Universal-Monster zu reanimieren und sie in mordernem Outfit zurück auf die Leinwand zu bringen. Anstatt aber jeder Figur eine eigene Geschichte zu geben, steckt Sommers jede Kreatur gemeinsam in einen Film und lässt sie allesamt von einem Menschen gnadenlos jagen: Der junge Abraham van Helsing kehrt den Albtraum, den sie verbreiten, einfach um und wird seinerseits zum druckenden Nachtalb - die Jäger werden zu Gejagten.
Van Helsing bekommt eine eigene Geschichte - Regisseur und Drehbuchautor Sommers macht aus ihm nicht nur einen Vampirjäger; nein, die ganze Familie ist auserkoren, das Dämonische in der Welt zu bekämpfen, ganz nach dem klassischen Bild des Geisterjägers: Zum Schrecken verbreitenden Bösen gibt es das passende Gegenstück. So trifft van Helsing nacheinander auf die Horrorgestalten, vor denen wir uns seit Jahrzehnten so wohlig gruseln: Da wäre zum einen der Wolfsmensch, personifizierter Wahnsinn der Vollmondnächte. Immer wenn der volle Mond am Nachthimmel steht und den natürlichen Rhythmus des Menschen durcheinander bringt, erwacht in einem ein uralter Fluch und lässt ihn durch die Nächte streifen, angeführt von tiefsten animalischen Instinkten.
Die Schöpfung Frankensteins, mehr Monster als Mensch, eine Kreatur ohne Verstand und Sinnbild dessen, was der Mensch schon anstrebt, seit er denken kann: den Tod zu überwinden. Mary Shelley erfand die Geschichte eines Wissenschaftlers, ebenso brilliant wie in seinem Drang, Leben zu erschaffen, wahnsinnig. Seine Kreation stellt uns vor den Schrecken, dem wir ins Auge sehen, wenn wir uns anmaßen, Gott zu spielen.
Und natürlich der bekannteste Vampir der Geschichte, Dracula. Van Helsings Erzfeind Nummer Eins, dem er schon so lange nachstellt. Eine im Grunde bedauernswerte Kreatur, ewig dazu verdammt, sich vom Blut der Lebenden zu ernähren; ein wenig Wandernder zwischen der Welt der Lebenden und dem Reich der Toten. Wer einmal von ihm gebissen wurde, ist verflucht, ihm bis ans Ende seiner Existenz zu folgen und selbst als untotes Geschöpf der Nacht umher zu streifen.
Steven Sommers hetzt sie alle auf uns los - und van Helsing hinterher. Angesiedelt im späten 19. Jahrhundert begibt er sich in Ost-Europa auf die Jagd. Sommers will dabei viel Wert auf die Darstellung des Vampirjägers legen. Für diese Rolle hat er den in diesem Genre schon erfahrenen Hugh Jackmann verpflichtet, der als Wolverine in X-Men bekannt wurde Der Film soll die düstere Atmosphäre bekommen, wie sie schon in den klassischen Horrorfilm erfolgreich geschaffen wurde. Kein blutrünstiges Schlachtfest im Stile eines Georg Romero; Sommers legt Wert auf Romantik. Düstere Romantik. Er will Gänsehaut erzeugen. Wenn der volle Mond am Nachthimmel steht und das Käuzchen mit seinen Rufen die Stille durchbricht - dann, Kreaturen der Nacht, seid auf der Hut!
Er könnte unterwegs sein .......
Cast
Hugh Jackman .... Abraham Van Hlesing
Richard Roxburgh .... Dracula
Shuler Hensley .... Frankensteins Monster
Will Kemp .... Wolfsmensch
Josie Maran .... Dracula Braut
Elena Anaya .... Dracula Braut
Kate Beckinsale .... Anna
Kevin J. O´Conner .... Igor
David Wenham .... Carl
Van Helsing: Kinostart ab 13. Mai 2004
Quelle: Dracula.de