Review von Musicmatic
In der Tat erstes Album von Rammellzee überhaupt. Bisher nur in Erscheinung getreten mit dem (in HipHop-Kreisen) bekannten "Beat Bop" (mit K-Rob, wie auch hier), dem mißglückten Gettovetts-Projekt und mit der Slinky Gym School ("Crazy Sniker"/"Gothic Futurism", aber da hat's auch nur für eine Single gereicht) sowie bei manchen Aufnahmen von Bill Laswell's Material. "Bi-Conicals" hört sich aber nicht so an, als hätte man 20 Jahre daran gearbeitet, obwohl die Einflüsse, die letztendlich zu hören sind, durchaus so weit zu reichen scheinen: No New York, Electro, Bambaataa. Für den Großteil der Musik ist Rammellzee selbst auch gar nicht verantwortlich, sondern zB die Death Comet Crew oder Munk (vom Gomma-Label); Rammellzee rappt dazu, oder auch nicht, viele seiner Worte werden mehr rezitiert; schade, daß er dabei seine Stimme oft verzerrt, der näselnde Rap wie sonst üblich ist hier leider Mangelware. Und die Musik? Unbequemer, düsterer Experimental-HipHop mit Brüchen, Kanten und Fugen, mit einem unsicheren Hang zu rhythmisierten Industrial-Strukturen, der es einem alles andere als leicht macht, folgen zu können, und manchmal (wie in "Cheesy Lipstick") ist es auch kein HipHop mehr, sondern ein in eine HipHop-Schablone gepreßtes NewWave-Stück. Und auch keine Platte zum Mal-eben-weghören, sondern eine ähnlich Verwegene wie zB Alan Vega's "2007"; fordert volle Aufmerksamkeit, und das nicht nur einmal. -****mm04
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