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Blaze Ya Dead Homie – Colton Grundy: Tha Undying

Die Insane Clown Posse mitsamt ihrem Label Psychopathic Records genießt in Rapkreisen nicht unbedingt den besten Ruf. Abgesehen von aller berechtigten Kritik und den hinlänglich bekannten Marketing Gimmicks ist aber auch klar, dass uns der Ecke schon so manche hörenswerte Scheibe erreicht hat. Auf diese Hitlist gehört auch das vorliegende Release des aus Detroit stammenden Blaze Ya Dead Homie. Dieser machte einst mit Skrapz unter dem Namen 2 Krazy Devilz (später: The Sleepwalkaz) seine ersten Schritte im Musik-Biz, hing dann kurze Zeit mit Twiztid ab, die von Violent J unter Vertrag genommen wurden und damit auch ihrem Homeboy die Tür aufstießen – nach einer selbstbetitelten EP und dem Full Length “1 Less GN Da Hood” ist “Colton Grundy: Tha Undying” bereits die dritte Solo-Veröffentlichung, die Blaze über Psychopatic vorlegt.

Vor allem anderen sollte man sich darüber im Klaren sein, dass Blaze Ya Dead Homie eine reine Kunstfigur ist: das bei diesem horroreskes Gedankenspiel sämtliche Bezüge zur Realität gekappt werden, versteht sich von selbst. Dieser Hinweis mag dem unvoreingenommenen Hörer dabei behilflich sein, Tracks wie “The Touch Of Death” oder “Further From The Truth” richtig einzuordnen. Bei aller Imagespielerei kommt die Qualität aber nicht zu kurz. “Shotgun” beispielsweise hat man gar für den Soundtrack des Eidos Interactive Games “25 To Life” auserkoren – Lavel hat den Beat geschraubt, ABK und Esham sind mit dabei, eine saubere Sache alles in allem. Schnell wird klar, dass Blaze alles andere als ein lyrisches Genie ist, doch so lange er seinen unverwechselbaren Flow auf anständige Beats gepackt bekommt, reicht das schon um sich ein bißchen Respekt zu verdienen.

Und so ganz ohne sind die Lyrics dann ja auch wieder nicht: “If I Fall” gefällt mit Betrachtungen zum Leben als fortwährendem Kampf, in “Dayz In My Neighborhood” geht Blaze gar so gut wie der gesamten Rapindustry an den Kragen. Ähnlich harsch geht’s in “Mr. Dead Folx” zu, wobei das Ganze hier noch durch einen Kurzbeitrag von Violent J veredelt wird. Auch seine romantische Seite will uns Blaze nicht vorenthalten -“Hey You” mit Zeilen wie “The bitch kinda smelt like fish’n’chips, but boy did she have a set of dick suckin’ lips” wird aber wohl Geschmacksache bleiben. Dann doch lieber straight up G-Shit wie “Stick Ya Hands Up”, einmal mehr mit ABK, der auch im funkigen “Too Many Bitches” einen verdammt starken Vers hören lässt. Richtig interessant wird’s in “Time Line”, wenn Blaze die Geschichte seines fiktiven Charakters aufrollt – ist doch gar nicht so schwer, ein bißchen kreativ zu sein, so befremdlich die Gesichte des Gangsters der sich zum Zombie wandelt auch sein mag. Zum würdigen Schluss mit “Climbing” sind noch einmal Violent J, Madrox und Esham angerückt, und wieder ist es Letzterer, der Blaze die Show stehlen kann.

Also: ein Album für alle, die Neuem aufgeschlossen sind und auch mal den Blick über den Tellerrand wagen. Natürlich zündet der Gag, als “toter” Rapper aufzutreten, längst nicht immer, doch wenn’s mal hakt sind da ja immer noch die markante Delivery, die satten Produktionen und der ein oder andere prominente Gast. Nicht übel das Ding!

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