Blee – Cosmos Road

An Connections mangelt es dem kanadischen Produzenten Brian Lee nicht. Schon auf seinem Debüt “Solution” aus dem Vorjahr versammelte er klangvolle Namen wie Main Flow, Supastition, Substantial, Noah23 und Othello. Sie alle geben sich auf “Cosmos Road” erneut die Ehre und stellen sich als Träger für die besten Songs und somit als die wichtigsten Personalien heraus. Der in Südkorea geborene Blee macht das, was man als Jazz-Rap bezeichnet oder: Musik-zum-in-den-Park-gehen. Lässige Bläser, chillige Pianos und gelegentliche Erscheinungen einer Geige sind seine Zutaten mit dener er die Aufmerksamkeit auf sich lenken möchte, wo dann jedoch die Absurdität ihren Anfang nimmt. Denn mehr als paar stinknormale und sich untereinander ähnelnde Samples reinzuquetschen und Drums einzuspielen, macht er auf “Cosmos Road” nicht.

Das hat man alles schon zig mal besser und in variierender Form zur Kenntnis genommen. “Almost Happy” und “Love’s A Choice” featuren professionelle Femalevocals und pushen den Nostalgiefaktor nach oben, “Posses” und “Sound Wine” orientieren sich stark am New Yorker Hip Hop und drängen mit DJ Premier-esquen Scratches und Vocalcuts ins Ohr – oder daran vorbei. Ansonsten finden auf “Cosmos Road” auch einige wirklich coole Nummern Platz – man erlebt: Storytelling mit QN5 MC Substantial (“Everything I Do”), man muss: Kopfnicken zum unwiderstehlichen Rap von Louis Logic (“Nice Guy”), man ist beeindruckt von: Wise Intelligent’s ohne Atempause durchgezogenen Vers (“Figured Out”) und man liebt: Noah 23’s Ausführungen über die grotesken Seiten des Lebens, die er über düstere Streicher und tiefe Saxophonsounds platziert (“Writing A Book”).

Der Star auf diesem Album ist beihnahe auf jedem Track der Gast und ganz bestimmt nicht Blee, der keine Energien verschwendet seinen musikalischen Horizont zu erweitern und den Zuhörer Abwechslung spüren zu lassen. Musik-zum-in-den-Park-gehen halt. Die Inspiration kann man sich dann aus den kleinen Wundern der Natur aufsaugen.