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Cenobites – The Cenobites L.P.

Wenn sich eine Gruppe nach den Zönobiten, diesen Orkuskreaturen aus Clive Barker’s Horrorklassiker “Hellraiser” benennt, muss irgendwo schon eine Schraube locker sein. Da erklärt Kool Keith in seiner Eigenschaft als Mitbegründer dieser New Yorker Ausnahmekombo schon einiges. Keine Geringeren als Godfather Don und den legendären Bobbito (der mit seinem Label Fondle ‘Em Records damals gerade in den Startlöchern stand) hat sich der Ultramagnetic MC ins Boot geholt um der gespannten HipHop-Welt eine erneute Lehrstunde in Sachen Qualitätsmanagement zu geben.

Es geht schon munter los, wenn der Mann mit den vielen Gesichtern im eröffnenden “Lex Lugor” seine Truppe über gemütlich wummernden Beats zu Höchstleistungen in der Beschimpfung der verkommenen Musikindustrie treibt (“MC’s in New York: everyone wack”) und dabei mit Godfather Don – das sei ausdrücklich erwähnt – einen absolut ebenbürtigen Partner gefunden hat. Schon mit dem wunderschön altmodisch gehaltenen “Kick A Dope Verse” gehen die beiden noch einen Schritt weiter, glänzen mit vor Enthusiasmus sprühenden Styles, fordern gar Bobbito ans Mic (der dieser Bitte etwas unbeholfen mit brüchig Stimme zwar nachkommt), bevor es im stürmischen “Rhymes I Sniff Aka Carlos Died” dann gleich tonnenweise Illstyles hagelt: Keith und Don verlangen ihren Stimmbändern alles ab, brüllen und krächzen den hochgespeedeten Beat mit vereinten Kräften zu Boden und können mit dieser Wahnsinnsshow einmal mehr ihre beeindruckende Vielfältigkeit unter Beweis stellen. Zumal in “I Was Forgotten” und dem in sich ruhenden “Keep On” (wieder mit Bobbito) ganz andere, ruhigere Saiten angeschlagen werden, dir mir in ihrer behutsamen Konsequenz nicht weniger zusagen als rüde Hardcore-Bretter wie das heftig abgehende “How The Fuck You Get A Deal”.

Als kleinen Bonus für die Käufer des Re-Releases von 1998 (die Erstversion haute man bereits 1995 unter dem leicht abgeänderten Namen “The Cenubites L.P.” auf den Markt) gibt’s neben oben erwähntem “Keep On” noch einen Remix von “Kick A Dope Verse”, der im direkten Vergleich mit dem Original nur knapp den Kürzeren zieht. “The Cenobites L.P.”: zehn Tracks, zehn rohdiamantene Beats, zehn mal Kool Keith und Godfather Don auf einem Kreuzzug gegen die Wackness der Konkurrenz – don’t miss it!

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