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Gangsta Boo – Enquiring Minds

 

Die attraktive junge Dame mit dem feschen roten Kleid ist einigen sicherlich bekannt als “First Lady” der selbsternannten “Supergroup” Three 6 Mafia aus Memphis, Tennessee. Dem Cover nach könnte man auf Musik für ein romantisches Abendessen mit Rotwein und Kerzenlicht schließen. Aber, nichts da! Schließlich muss das “Gangsta” in Gangsta Boo angemessen repräsentiert werden. Natürlich sind auch Tracks, die eher dem weiblichen Wesen entsprechen auf “Enquiring Minds” vorhanden. Zu nennen sind da die vor sich hinschmachtenden Liebesschnulzen “I’ll Be The Other Woman” und “Only You”. Das Letztgenannte klingt nach heiler Welt, überträufelt mit Gold- und Feenstaub. Beide Tracks sind aufgrund ihrer sehr langsamen und ruhigen Gangart eher als Schlafliedgut für Säuglinge geeignet. Dann ist da noch die “Goldgräberhymne” für alle Ladies, “Where Dem Dollas At”, wo den Männern reihenweise und vollkommen ungeniert das Geld aus allen erdenklichen Taschen gezogen wird.

Überwiegend regieren auf “Enquiring Minds” allerdings verbale Gewaltschübe. Da lautet die Marschparole schon mal “Kill, Kill, Kill, Murder, Murder, Murder” oder schlicht und einfach “Fuck You”. Bei Letzterem lässt es sich ein angepisst nörgelnder Koopsta Knicca nicht nehmen, seinem Hass in gehetztem Tempo freien Lauf zu lassen. Umgeben wird er dabei von mystischen, schamanenartigen “Meditationsgesängen”. Nicht minder angriffslustig geht es zu, wenn die gesamte  Meute beim obligatorischen Posse Song “Who We We” über den bassbepackten und durch die einsetzenden Streicher nach Aufmarsch klingenden Beat herfällt. Ich muss mal wieder Koopsta hervorheben, der hier wie ein von Angst und Panik gerittener Paranoider abgeht. Doch am höchsten steigt der Pegel des Bösartigkeitsbarometers, wenn Boo die Frage “Wanna Go To War” stellt. In Form einer tollwütig-bissigen Protagonistin und eines brutal bösen Basses schmettert und donnert die Aggressivität nur so durch die Boxen. Ansonsten begegnet man immer wieder sich im Gedächtnis einnistenden Melodien. Egal ob wehmütige Klavierklänge bei “High Of That Weed”, dramatisch-theatralische Geigen/Violinen in “Be Real” oder unaufdringliche, sich dezent im Hintergrund haltende Pianosamples wie im auf Rache und Vergeltung sinnenden “This Is Personal”.

Dieses Werk ist ohne jeglichen Zweifel nicht mehr so düster und “diabolisch” wie zu frühen Three 6 Mafia/Triple Six Mafia-Zeiten, in denen sich Frau Boo selber noch als “Devils Daughter” titulierte. Die Stimmung und der Klang sind größtenteils knallhart, aggressiv, bösartig und feindselig. Wer’s rau, roh, wild und ungestüm mag, kann hier also durchaus befriedigt werden.

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