Insert your custom message here. close ×
+

Hezekiah – I Predict A Riot

“I’m a nerd, a freak, a geek, but I’m dangerous”, so hat sich Hezekiah einmal selbst charakterisiert. Meine Zustimmung zu den Punkten eins bis drei, nur warum der in Philadelphia beheimatete Rapper und Produzent denn ausgerechnet dangerous sein soll, will mir nicht so recht in den Kopf. Sein Debütalbum “Hurry Up & Wait” war seinerzeit eine kreuzbrave Vorstellung; und gleich nach dem ersten Durchlauf von “I Predict A Riot” haben wir die Gewissheit, dass Hezekiah in den vergangenen zwei Jahren definitiv nicht in den Kessel mit dem Zaubertrank gefallen ist.

Ein so unaufgeregtes wie unaufregendes Album: mit Produktionen aus eigener Hand, einem zugegeben nicht unbeachtlichen Aufmarsch angesehener Philly-Größen von Freeway über Bilal bis Chief Kamachi und – hier verzeichnet Hezekiah seine größten Punktgewinne – einer satten Fuhre aufgeweckter Reime. Das klingt jetzt alles spanndender als es ist. Denn im Grunde ist “I Predict A Riot” ganz entgegen seinem Titel ein ziemlich sicherheitsbedachtes Unterfangen: auf Smoothness geeichte Beats mit einer dicken R’n’B Injektion, ein paar Samples aus Funk und Soul dazwischen gestreut – und schon hat man im Normalfall die Kritikerherzen auf seiner Seite. Doch der hier 18 Tracks lang durchexerzierte Nu-Era-Boom-Bap entpuppt sich bei intensiverem Hinhören als eine prinzipiell zwar willkommene, aber doch augenfällig dröge Gegeninitiative zur grellkitschigen Mainstreamware. Das Plitschern und Plätschern wird streng genommen nur einmal kurz unterbrochen: “Gotta Love It” erzählt, gepusht von traurigen Pianoklängen, stimmungsintensiv vom Lebenskampf in the belly of the beast.

Das ist zu wenig: Wo auch immer der von Hezekiah angekündigte Riot stattfinden soll – beim Kaufrun auf diese gähnlangweilige Scheibe wohl kaum.

Share : facebooktwittergoogle plus



No Response

Leave us a comment


No comment posted yet.

Leave a Reply