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Hobo Junction – The Cleaners

Die von der Westküste stammende Crew Hobo Junction besteht aus Saafir, Eyecue, Third Rail Vic, Poke Martion, Bignous, den beiden weiblichen Mcees The D.A. und Mahasin, sowie einigen anderen mehr oder weniger festen Mitgliedern, die auf dieser LP jedoch nicht in Erscheinung treten. Das bekannteste Mitglied dieser Formation ist wohl Saafir aka Mr. No No, der mit seinen “Boxcar Sessions” (1994) ja bereits einen kleinen Klassiker in seiner Discographie vorweisen kann. Auch Eyecue dürfte dem einen oder anderen bereits ein Begriff sein, hat er doch erst kürzlich über Sub-Level Epidemic sein Soloalbum “The All Seeing Eye” veröffentlicht. Die anderen Mitglieder sind zwar auch schon hier und da in Erscheinung getreten, trotzdem dürfte sie so gut wie niemand tatsächlich kennen. Gut also, dass im Jahre 2000 über Baraka “The Cleaners” re-releast wurde, so dass auch die weniger beachteten Mitglieder der Hobo Junction etwas in Erscheinung treten können.

“The Cleaners” ist jedoch wirklich ein harter Brocken, zu dem man nicht so einfach Zugang findet, denn der Sound der Hobos ist wahrlich knochentrocken; düster gehaltene Beats, die hauptsächlich von Bignous und J Groove stammen, wummern aus den Boxen. Wer nach eingängigen Melodien oder Hooks sucht, wird bei diesem Album nicht fündig, denn der Sound ist hart und kompromisslos. Die einzige Ausnahme bildet da “I’ve Been Through It”, das als einziger Cut des Albums von C. Broady produziert wurde und auch sofort aufhorchen lässt, da es sich was den Sound betrifft deutlich von den restlichen Tracks unterscheidet. Broady schafft eine sehr zurückgelehnte, entspannte Atmosphäre und dementsprechend fallen auch die Raps von Eyecue, Mahasin und Saafir etwas ruhiger aus. Ansonsten wird textlich hauptsächlich Representing und Battle geboten und souverän vorgetragen. Saafir kann dabei jedoch keiner der Hobos das Wasser reichen. Er sticht mit seiner markanten, tiefen Stimme und seinem charakteristischen Flow ganz deutlich heraus und zieht sofort die Aufmerksamkeit auf sich – gut also, dass er bei mehr als der Hälfte der Tracks zugegen ist, denn ohne ihn wäre die LP auf Dauer doch etwas zu eintönig. Eine kleine Überraschung ist der Solotrack von Poke Martion, der vom selbigen auch gleich selber produziert wurde und durchaus überzeugen kann. Der Beat wartet mit einer mächtigen Bassline auf und macht ordentlich Druck. Am Mic leistet Martion auch gute Arbeit und kann mit straighten Battleraps überzeugen. Das einzige Lied, das mich auf dem Album stört ist der Solotrack von The D.A. Bignous vergrault den Hörer hier mit einem schrecklichen Instrumental, dessen penetrante Melodie jeden Hörgenuss im Keim erstickt. Alle Hartgesottenen, die sich von der schrägen Melodie nicht abschrecken lassen, werden spätestens wenn der Chorus einsetzt die Flucht ergreifen. Das quäkige “Oh Yeaaahhhhh!” raubt den letzten Nerv. Das ist aber auch wirklich der einzige Totalausfall auf dem Album.

Hobo Junction haben mit “The Cleaners” eine durch und durch solide, abgehangene LP abgeliefert, auf der man fröhliche Klänge mit dem Mikroskop suchen muss. Es werden gut abgehangene, schnörkellose Tracks mit einem eigenständigen Sound präsentiert. Um auf den Geschmack zu kommen und “The Cleaners” zu schätzen zu wissen sind jedoch zahlreiche Hördurchläufe nötig, da die LP sehr schwer zugänglich ist und nicht der Versuch unternommen wird, mit eingängigen Melodien den Zuhörer zu ködern.

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