Organized Thuggs – Straight Thuggin For Life (2)

Es sei bereits im Voraus gesagt, dass diese Scheibe einige Jahre vor Lil Jon’s weltweitem Durchbruch erschienen ist und es sich hierbei keineswegs um dessen clubgeschwängerten “Get low/show me what you got”-Sound handelt. Diese beiden adrett mit Anzug und Hut gekleideten Herren namens Slick Tra und Thuggsta Dupree aus Atlanta präsentieren uns mit “Straight Thuggin For Life” sturen, schnörkellosen “Playa/Gangsta Shit”.

Thugsta Dupree könnte, was seine Raptechnik und sein Vortragstempo angeht, gut und gerne ein verschollener Bruder der Bone Thugs sein. Das ist das Erste was man sofort hört beim eröffnenden “Under Stand Me”. Funky klingender Bass zusammen mit verzerrten, wohlklingenden Synthie-Tönen in Verbindung mit halbgesungenen Raps wecken freudige Erwartungen an das, was noch kommt. Und siehe da, diese Erwartungen werden nicht enttäuscht. Das Rezept mit den halbgesungenen Refrains und der soliden, lässigen Präsentation gemischt mit Synthesizer-Sounds geht auch beim nach Kalifornien/Bay Area klingenden “Come Ride With Me” reibungslos auf. Etwas rauer kommt das langsam schleppende “Feel Me” daher. Ganz klar und unüberhörbar wurde hier der “Chi-Town-Sound” vom dort ansässigen Produzenten Traxster als Vorbild genommen. Diesen Einfluss aus der windigen Stadt Chicago hört man auch bei “Do You Wanna Ride” und “Fucked Up” raus. Euch ist sicherlich aufgefallen, dass ich bis jetzt noch nichts zu bemängeln hatte. Entschuldigung, aber dass bleibt auch so. Wenn man auf Teufel komm’ raus unbedingt was kritisieren möchte, könnte das die etwas knapp gehaltene Abwechslung sein. Das wäre aber zweifellos Meckern auf hohem Niveau, an dem ich mich nicht beteiligen möchte.

Also noch mal die Zutaten für ein wirklich sehr solide gelungenes Album: 1. Ein Rapstil, der an Bone Thugs, manchmal sogar an den guten, alten Gangsta Pat aus Memphis erinnert. 2. Soundtechnische Ausflüge nach Chicago und in die Bay Area. Dazu ein kleiner Schuss Suave House aus den Mittneunzigern und noch eine kleine Prise Mobb Sound/G-Funk. Auf geht’s. Organisiert euch ein paar Kröten und holt euch die “Organized Thuggs” ins Haus.

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