Shoestring – Representin’ Till The World Ends

Shoestring kennt man am Mic als überdurchschnittlich begabten Aggressivling, der schon seit Anfang der 90er mit der Dayton Family sein Ding durchzieht und mit einer ganzen Reihe Hits den charakteristischen Sound seiner Hometown Flint/Michigan bedeutend mitprägen konnte. In logischer Folge dann also die Veröffentlichung seines ersten Solos “Representin’ Till The World Ends”. Und der Mann macht keine leeren Worte wenn er im – verdammt eindrucksvollen – Intro verkündet, dass der Scheiß hart, hart und nochmals hart ist. Zwar reißen sich “Wiggy”, “Twist Up And Roll” und auch das sehr gefühlvoll (und auch ein bisschen poppig) geratene “Following A Star” noch schön am Riemen und fahren eher gemächliches Tempo, doch lassen die schnellen Banger, die man bei Shoestring einfach voraussetzt, natürlich nicht lange auf sich warten.

Songs wie “Take That M.F.”, “Greedy” und “Snitch” zeichnen sich sowohl durch heftigst powernde Beats als auch atemberaubende Wortgewitter aus, wobei sich da “Welcome To Terror” und das bombastische “Elie” sogar noch mehr hervortun. Hier wurde auch nicht die geringste Kleinigkeit dem Zufall überlassen – so klingt die Arbeit echter Perfektionisten. Und weil Shoestring sich eben meist dann voll entfalten kann, wenn’s auf die Stakkato-Tour läuft, hätte man gut daran getan, das ganze Album derart zu gestalten. HÄTTE wohlgemerkt, denn was man für den Rest der Vorstellung sonst noch so auf die Bühne drückt kommt da höchstens ansatzweise hinterher. Zwar ist es längst nicht immer so unerträglich grausam wie im ideenlosen “Get Your Groove On”, doch mag trotz beatdröhnender Soundkulisse selbst in Songs wie “Family Biz”, “All You Hear Is Boom” oder auch dem Titeltrack “Representin’ Till The World Ends” echte Stimmung nicht mehr aufkommen.

Doch mal ehrlich: immer noch besser eine Handvoll auch mal nur halbwegs ins Ohr gehender Rambazamba-Nummern als irgendein weinerlicher Stuss für die Damen- und Discowelt. So gesehen macht Shoestring hier nämlich alles richtig und beweist eindrücklich, dass er seinen großen Namen zurecht trägt.