Lil Corb – Danger Zone

Aus der “Danger Zone” von North Memphis droppt uns Lil Corb, seines Zeichens eben dort ansässiger “Killa From The Northside” und Mitglied des angesehenen Kamikaze Inc. Camps, sein weitgehend völlig unbeachtetes 2002-Debüt auf Kamikaze Productions. Dabei hat der Mann einiges zu bieten. In erster Linie natürlich Connections vom Feinsten, so dass Scanman und M.C. Mack neben gewohnt prasserischen Mic-Ausflügen dann auch gleich das gesamte, mit lediglich zehn Tracks leider etwas spärlich bestückte Album auch im Hinblick auf die Produktionen zuverlässig versorgen. Die beiden sind mit allen Wassern gewaschen und das zeigen sie hier auch unverhohlen – auf diesem Album gibt es nur richtig reinen M-Town-Stoff und damit die Garantie auf einen wirklich erlebenswerten (Hör-)Trip.

Ob in düsteren Solo-Nummern wie der Schießeisen-Ode “My Friend” oder auch “Run Yo Mouth”, exzessiv nach vorne schiebenden Crew-Knallern (zu nennen gilt es das imposante, fernöstlich schwirrende “This Ain’t No Game” ebenso wie “On This Hoe” wo die gesamte Kamikaze Inc auftritt) oder in Form von platten, doch flowmäßig sehr nicen Crunk-Kreationen im Sinne von “Dey Won’t Let Us In The Club”: der kleine Corb beweist eindrucksvoll, wie moderne Tennessee-Moves vonstattten gehen können, ohne dass dazu allzuviele faule Kompromisse eingegangen werden müssen. Einzig und allein “Bout To Commit” mag mir mit seinen schlechten Fanfaren-Sounds partout nicht gefallen, doch soll dieser bessere Sekundenschlaf die insgesamt gute Sache nicht madig machen.

Lil Corb kommt vor allem in inhaltlicher Hinsicht noch ein Stück einfacher gestrickt als vergleichbare Rapper wie etwa M-Child oder M.C. Mack, doch bringt mich das stellenweise glänzende Zusammenspiel seines Killer-Flows mit den starken Beats immer und immer wieder dazu, die Scheibe in Rotation zu versetzen. Ein Album, das hauptsächlich Anhängern des Kamikaze/ Thug From Da Southside-Sounds zusprechen dürfte… North-Memphis Playa-Styles zum Vollsten!