V.A. – Fuck The Cause

Natürlich erscheint es ein wenig hochgegriffen, wenn uns T Nasty Records den Sampler “Fuck The Cause” als experimentelle Fahrt zu neuen Ufern verkaufen will. Es muss nun mal nicht zwingend innovativ sein, gestandenen South- und Midwest-Rappern eher Ostküsten-angehauchte Produktionen unter die Reime zu packen – eine interessante Abwechslung ist das Ding nichtsdestotrotz.

Von Louisiana über Texas bis nach Oklahoma hat man sich klingende Namen wie Black Menace, Playa 1000, K-Rino und Klondike Kat gesichert und die Produktionsarbeit eher unbekannten Menschen wie Decap, Sicksentz oder David Faulk – allesamt aus dem in New Orleans ansässigen N.O. Vators Camp – anvertraut. Und alles läuft nach Plan, “Fuck The Cause” entwickelt sich schnell zum Selbstläufer. Bevor K-Rino aus der South Park Coalition in gewohnt souveräner Manier sein “Came To Take Your Mind” loswerden kann, haben Quotable und Sicksentz das Album mit ihren melodischen Boom-Bap-Nummern gleich zu Beginn schon in die richtige Richtung dirigiert. J-Blitz kann mit seinem entspannten “Craziest” den guten Eindruck, den seine Quotable-Crew hier hinterlässt, noch einmal dick und fett unterstreichen. Dangerous Rob reißt mit dem Titeltrack  trotz schmissigem, funkigem Beats hingegen niemanden vom Hocker, was aber nicht weiter schlimm ist: Wiedergutmachung leistet der sehr engagiert flowende Ice Mike (ebenfalls aus New Orleans) mit seinem unglaublich hungrigen “Pay Me Cash” zur Genüge.

Ein großes Lob auch für den – wie immer – aufgedrehten Klondike Kat mit seinem straighten “Capital Punishment” und natürlich das  recht düstere “Dead Man Walking” von Code 6 und Law. Lediglich gegen Ende bekommt der ansonsten positive Gesamteindruck mit den schlappen, ideenlosen Beiträgen von Tre-8 und Playa 1000 unschöne Risse. Unter dem Strich gilt: Hier wird weder das Rad neu erfunden noch der große Umbruch in Rap- und Reimtechnik zelebriert – doch für eine Stunde kurzweiliger Unterhaltung ist “Fuck The Cause” allemal gut.